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Nebensja an Selenskij: Ukrainischen Vorwürfen gegen russisches Militär in Butscha fehlen die Beweise

Der Ständige Vertreter Russlands bei der UNO Wassili Nebensja hat erklärt, dass die Vorwürfe der Ukraine gegen das russische Militär nicht durch Beweise belegt seien. Dabei bezog sich der Botschafter auf die Ereignisse in der ukrainischen Stadt Butscha.
Nebensja an Selenskij: Ukrainischen Vorwürfen gegen russisches Militär in Butscha fehlen die BeweiseQuelle: Sputnik © Bryan Smith

Die Anschuldigungen der Ukraine gegen das russische Militär seien durch keinerlei Beweise belegt. Darauf verwies der Ständige Vertreter Russlands im UN-Sicherheitsrat Wassili Nebensja am Dienstag. Der russische Diplomat wandte sich dabei an den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij, der über eine Videoverbindung an der Sitzung des UN-Sicherheitsrats teilnahm:

"Wir sehen die unbegründeten und oberflächlichen Anschuldigungen gegen die russischen Soldaten, die durch keinerlei Augenzeugenberichte gestützt werden, in Ihrer Verantwortung."

Nebensja zufolge sei die von den ukrainischen und westlichen Medien verbreitete Version der Ereignisse in Butscha voller Ungereimtheiten. Wörtlich hieß es:

"Ich verstehe, dass Sie die Leichen gesehen und die Geschichten gehört haben. Sie haben nur das gesehen, was sie Ihnen zeigen wollten. Die von den ukrainischen und westlichen Medien verbreitete Version der Ereignisse ist unübersehbar widersprüchlich."

Dabei wies der Ständige Vertreter Russlands bei der UNO darauf hin, dass es unmittelbar nach dem Abzug der russischen Truppen keine Leichen gegeben habe, was mehrere Videoaufnahmen belegen. Nebensja machte darauf aufmerksam, dass es Aufnahmen von ukrainischen Radikalen gebe, die dazu aufrufen, auf Menschen mit weißen Armbinden, das heißt Zivilisten, zu schießen. Überdies betonte der Diplomat:

"Die Leichen auf dem Video ähneln in keiner Weise denen, die seit drei oder vier Tagen, und nach den sensationellen und absolut unwissenschaftlichen Angaben der New York Times sogar seit dem 20. März, auf der Straße liegen."

Hunderte von Menschen seien bereit, über Neonazi-Verbrechen in der Ukraine auszusagen, hieß es weiter. Nebensja fügte hinzu, dass die Ukraine das Problem im Donbass im März militärisch lösen wollte. Und dafür gebe es viele Beweise, Russland habe einschlägige Geheimaufträge gefunden. Zudem soll sich die Ukraine immer wieder geweigert haben, die Minsker Vereinbarungen umzusetzen. Russland habe keinen anderen Ausweg als eine Militäroperation in der Ukraine gehabt.  

Wassili Nebensja unterstrich, dass die westlichen Länder versuchen würden, den Konflikt in der Ukraine zu verlängern, indem sie Kiew mit Waffen und Munition versorgen. Er betonte, dass sich die westlichen Länder nicht um die Ukraine selbst kümmern:

"Für sie war und ist es nur ein Spielball in einem geopolitischen Spiel gegen Russland, den sie ohne weiteres opfern werden. Aber vorerst werden sie versuchen, diesen Konflikt durch die Lieferung weiterer Waffen und Munition zu verlängern."

Die ukrainischen Behörden und Journalisten von Reuters, AFP und BBC veröffentlichten am Sonntag Bildmaterial aus zwei kleinen Städten in der Region Kiew, Butscha und Irpen. Diese zeigen Massengräber und Leichen auf den Straßen, einige mit gefesselten Händen. Die Tötung von Zivilisten wurde Russland vorgeworfen.

Anschließend bezeichnete das russische Verteidigungsministerium das veröffentlichte Material als eine weitere Provokation. Nach Angaben des Militärs sei während der Zeit, in der Butscha unter der Kontrolle des russischen Militärs stand, kein einziger Einwohner Opfer von Gewalttaten geworden, während das ukrainische Militär die südlichen Teile der Stadt rund um die Uhr geschossen habe. Darüber hinaus stellte das Verteidigungsministerium klar, dass das russische Militär Butscha am 30. März vollständig verlassen hatte, während die Fotos mit den Leichen erst vier Tage später erschienen seien.

Der russische Außenminister Sergei Lawrow betonte seinerseits, der Grund für diese Provokation sei, einen Vorwand zu finden, um die laufenden Verhandlungen zum Scheitern zu bringen. Dabei wies der russische Außenamtschef darauf hin, dass dies zu dem Zeitpunkt erfolgte, an dem Fortschritte bei den Gesprächen zu verzeichnen waren.

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