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UNO warnt vor Hungersnot im Jemen und übt scharfe Kritik an US-Terrorliste

Nach dem Beschluss der US-Regierung, die Huthi-Rebellen im Jemen auf ihre Terrorliste zu setzen, befürchten Helfer katastrophale Folgen für Millionen Menschen. In der von den Huthis kontrollierten Hauptstadt Sanaa zeigt sich das Leid in erschreckendem Ausmaß.
UNO warnt vor Hungersnot im Jemen und übt scharfe Kritik an US-TerrorlisteQuelle: Reuters © Denis Balibouse

Nach dem Beschluss der US-Regierung, die Huthi-Rebellen im Jemen auf ihre Terrorliste zu setzen, befürchten die Vereinten Nationen katastrophale Folgen für Millionen Menschen in diesem in den Bürgerkrieg verwickelten Land. 

In dem stark verarmten Jemen leben 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung in Gebieten, die von den Huthi-Rebellen kontrolliert werden. Wichtige Hilfsprojekte könnten nun stark beeinträchtigt, verzögert oder ganz gestoppt werden, weil internationale Organisationen juristische Konsequenzen oder Sanktionen der USA fürchten. Die Vereinten Nationen warnen vor einer Hungersnot.

UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock forderte die US-Regierung nachdrücklich auf, ihren Schritt rückgängig zu machen, sonst drohe eine Hungersnot in einem Ausmaß, das man seit fast 40 Jahren nicht mehr gesehen habe. Lowcock soll 15 Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats mitgeteilt haben, dass ein US-Plan zur Erteilung von Lizenzen und Ausnahmen, wodurch Hilfsorganisationen weiterhin Hilfsprojekte führen, eine Hungersnot im Jemen nicht verhindern könne, da das Land fast ausschließlich auf Importe angewiesen sei, berichtete Reuters.

"Die Daten zeigen, dass 16 Millionen Menschen in diesem Jahr hungern werden. Bereits jetzt verhungern etwa 50.000 Menschen in einer im wesentlichen kleinen Hungersnot. Weitere fünf Millionen sind nur einen Schritt hinter ihnen", warnte Lowcock.

In der von Huthis kontrollierten Hauptstadt Sanaa zeigt sich das Leid in erschreckendem Ausmaß. Dutzende Kinder mit völlig abgemagerten Körpern werden etwa im Sabin-Krankenhaus versorgt. Familien aus anderen von den Huthis beherrschten Provinzen können sich behandeln lassen. Die Abteilung für Unterernährung wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNICEF unterstützt.

Lowcock schrieb auf Twitter über die Einstufung der Huthi-Rebellen als Terrororganisation: "Es könnte der Tropfen sein, der das Fass im Jemen zum Überlaufen bringt." Nun drohe "nicht nur eine kleine Hungersnot, sondern eine wirklich gewaltige".

US-Außenminister Mike Pompeo kündigte Sonntagabend an, dass er die vom Iran unterstützen Huthi-Rebellen im Jemen als "ausländische terroristische Organisation" einstufen lassen wolle. Die Ankündigung erfolgt kurz vor dem Amtsende von Präsident  Donald Trump. Experten vermuten, dass die scheidende US-Regierung den diplomatischen Handlungsspielraum von Trumps Nachfolger Joe Biden mit außenpolitischen Entscheidungen einzugrenzen versucht.

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