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Forscher der Universität Stanford: Corona-Sterblichkeit liegt im Bereich 0,15 bis 0,2 Prozent

Eine Studie der Universität Stanford geht davon aus, dass zehn Prozent der Weltbevölkerung mit SARS-CoV-2 infiziert sind. Damit ergibt sich für COVID-19 eine Sterblichkeit von etwa 0,15 bis 0,2 Prozent – etwa viermal weniger als der bisher angenommene Wert.
Forscher der Universität Stanford: Corona-Sterblichkeit liegt im Bereich 0,15 bis 0,2 ProzentQuelle: www.globallookpress.com © Ute Grabowsky/photothek.net via

Auf einer Sondersitzung des Exekutivrats der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab diese erneut eine Einschätzung zur weltweiten Situation in der Corona-Krise. In einer der Sitzungen gab Michael Ryan, Geschäftsführer der WHO, bekannt, dass Schätzungen zufolge etwa zehn Prozent der Bevölkerung mit SARS-CoV-2 infiziert waren oder sind. Experten gehen davon aus, dass die Zahl der von offizieller Seite dokumentierten COVID-19-Fälle weit unter der Zahl der tatsächlichen Fälle liegt. Seiner Meinung nach bedeutet dies auch, dass "die Mehrheit der Welt weiterhin gefährdet ist":

Unseren derzeit besten Schätzungen zufolge könnten etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung mit diesem Virus infiziert sein. Dies variiert je nach Land, es variiert von Stadt zu Land, es variiert zwischen verschiedenen Gruppen.

WHO-Sprecherin Margaret Harris bestätigte die Einschätzung und erklärte, die Zahl basiere auf den durchschnittlichen Ergebnissen breit angelegter Studien, die weltweit durchgeführt wurden. Bei dieser enorm hohen Anzahl an postulierten COVID-19-Fällen bedeutet dies aber auch, dass COVID-19 weniger tödlich ist, als bisher angenommen.

Auch John Ioannidis, Epidemiologe an der Stanford University, kommt in einem vorveröffentlichten Fachaufsatz im European Journal of Clinical Investigation zu diesem Ergebnis: Der Wissenschaftler geht – im Einklang mit der WHO – davon aus, dass bis Oktober 2020 zehn Prozent der Menschheit bereits mit COVID-19 infiziert sind oder waren. Dabei gab es aber – je nach Ort – eine große Variabilität, die unter anderem von der lokalen Altersstruktur, sozioökonomischen Faktoren und dem öffentlichen Gesundheitswesen abhängt.  

Da es im selben Zeitraum knapp über eine Million Todesfälle durch oder mit COVID-19 gab, ergibt sich daraus eine globale Sterblichkeitsrate im Bereich von 0,15 bis 0,2 Prozent. Diesen neuesten Abschätzungen zufolge ist eine Corona-Erkrankung also 17-mal weniger tödlich, als zu Beginn der Corona-Krise angenommen wurde: Im März ging man noch von einer Mortalität von 3,4 Prozent aus, zwischenzeitlich hatte man die Sterblichkeit auf 0,65 Prozent korrigiert.

Richtigerweise geht Ioannidis auch darauf ein, dass viele der frühen Todesfälle vermeidbar gewesen wären und auf ein suboptimales Management, schlecht funktionierende Gesundheitssysteme, die Verabreichung von Hyroxychloroquin und COVID-19-Patienten, die aus Platzgründen in Pflegeheimen und Krankenhäusern untergebracht wurden, zurückzuführen sind. Der Forscher betont auch, dass es herausfordernd ist, die COVID-19-Schäden gegen die Schäden, die durch Gegenmaßnahmen wie Lockdowns verursacht werden, abzuwägen.

Allerdings könne man davon ausgehen, dass die "Maßnahmen gegen die Pandemie" mehr Schäden verursacht haben als das Coronavirus selbst. Die Effekte von Faktoren wie Arbeitslosigkeit, Wirtschaftskrisen, Depressionen und sozialer Isolation seien jedoch eher langfristig zu spüren. Doch bereits die Aussetzung des Anti-Tuberkulose-Programms in der Corona-Krise könnte in den nächsten Jahren 1,4 Millionen Leben kosten:

Eine weitere Übersterblichkeit zu vermeiden, wird davon abhängen, ob wir diese Probleme lösen können und weitere Lockdowns und andere drakonische Maßnahmen verhindern können.

Weiterhin stellt er in der Studie auch Prognosen bezüglich der Todesfälle auf: In den nächsten fünf Jahren könnten im schlechtesten Fall bis zu 2,9 Prozent der weltweiten Todesfälle im Corona-Kontext geschehen. Wenn man die Infektionsraten jedoch niedrig hält und die Risikogruppen besonders schützt, lässt sich dieser Anteil jedoch auf 0,5 Prozent senken.

Ioannidis hatte bereits im März die panischen Reaktionen der Politik nach dem Bekanntwerden der ersten Corona-Fälle kritisiert und bezeichnete die Szenarien von 40 Millionen Todesfällen weltweit als "Science Fiction". Er wies auch darauf hin, dass die Fälle häuslicher Gewalt und Kindesmissbrauch während der Quarantänemaßnahmen zunehmen werden. Es sei auch bekannt, dass ein Anstieg der Arbeitslosigkeit – der durch das Herunterfahren der Wirtschaft erfolgte – mit einem Anstieg der Selbstmordrate einhergeht:

Wenn Leute mit ernsthaften Gesundheitsproblemen nicht mehr ins Krankenhaus gehen, und man es mit der Massenquarantäne übertreibt, könnten wir dadurch viel mehr Leute töten, als es das Coronavirus vermag.

Mit den Ergebnissen der Studie dürfte COVID-19 – global gesehen – auch weniger tödlich sein, als vom deutschen Virologen Christian Drosten angenommen: Wie die FAZ kürzlich berichtete, ging dieser davon aus, dass die von ihm proklamierte Sterblichkeit im Bereich von einem Prozent liegt:

Wenn man alle Infizierten betrachtet, und nicht nur die registrierten Fälle, kann man in Deutschland von einer Sterblichkeit von einem Prozent oder etwas mehr ausgehen", erklärte Drosten.

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