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Mit falschen Versprechen rekrutiert: BBC-Interview mit Söldner aus Syrien in Bergkarabach

Der Verdacht, wonach Aserbaidschan im Konflikt um Bergkarabach Söldner einsetzen soll, erhärtet sich. In einem BBC-Interview berichtet ein Söldner aus einem türkisch kontrollierten Gebiet Syriens von Hunderten betrügerisch angeworbenen Kämpfern und ersten Verlusten.
Mit falschen Versprechen rekrutiert: BBC-Interview mit Söldner aus Syrien in BergkarabachQuelle: AFP © Vahan Stepanyan / PAN Photo

Informationen um den Einsatz von Söldnern im wiederaufgeflammten Konflikt in der Region Bergkarabach häufen sich seit geraumer Zeit. Auch Russland, das seine Rolle des neutralen Vermittlers zwischen Armenien und Aserbaidschan sehr ernst nimmt, forderte am Dienstag, den Einsatz von Söldnern dort zu verhindern.

Etwas später am selben Tag veröffentlichte das britische Staatsfernsehen BBC ein Interview mit einem vermeintlichen Söldner. Dieser erklärt, in Syrien in einem von der Türkei kontrollierten Gebiet angeworben worden zu sein – und zwar "unter Mitwissen des türkischen Militärs und der Syrischen Nationalen Armee". Mit ihm zusammen sollen mehrere Hundert Männer im Alter von 17 bis 30 Jahren aus türkisch kontrollierten Enklaven Syriens angeworben worden sein. Allerdings soll dabei ausdrücklich nicht von Kämpfen die Rede gewesen sein. BBCzitiert:

Saif Abu Bakr, der Kommandeur der al-Hamsa-Division der Syrischen Nationalen Armee, hat uns in der vergangenen Woche angeboten, nach Aserbaidschan zu reisen, um dort für einen Monatslohn von 2.000 US-Dollar Grenzposten des Militärs zu bewachen.

Der Syrer namens Abdullah betont:

Ich wusste nicht, dass wir dann im Krieg kämpfen müssen!

Überhaupt soll die Mehrheit der für diesen Einsatz in Aserbaidschan angeworbenen Männer gar nicht am syrischen Konflikt teilgenommen haben. Bei ihnen soll es sich um Zivilisten ohne jegliche Kampferfahrung handeln. Schon am 27. September, als Abdullahs Gruppe an die Frontlinien verlegt wurde, sollen sie unter Beschuss geraten sein und vier Mann verloren haben. Auf dem Stützpunkt, wo sie einquartiert wurden, will Abdullah die Leichen von zehn Landsleuten und rund 70 Verwundete gesehen haben.

Gleich nach den ersten Verlusten soll die Mehrheit der Angeworbenen die Rückreise nach Hause verlangt haben, so BBC mit Verweis auf Abdullah. Die Männer würden jedoch unter Androhung von Gefängnisstrafen dort festgehalten.

BBC gibt an, dieses Interview per Textmessenger geführt zu haben und die Echtheit der obigen Information weder bestätigen noch widerlegen zu können. Man verweist jedoch auf eine Quelle in den Reihen der sogenannten Syrischen Nationalen Armee in der türkisch kontrollierten Stadt Dscherablus, wonach sich rund 1.000 Mann für den Auslandseinsatz freiwillig gemeldet haben sollen.

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