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"Gesucht, flüchtig": Interpol fahndet nach Ehefrau eines US-Diplomaten wegen fahrlässiger Tötung

Interpol gibt eine Rote Ausschreibung für Anne Sacoolas heraus. Gesucht wird die Frau eines US-Diplomaten, die im vergangenen Jahr in Großbritannien einen Motorradfahrer totfuhr und mithilfe vorgetäuschter diplomatischer Immunität unbehelligt in die USA fliehen konnte.
"Gesucht, flüchtig": Interpol fahndet nach Ehefrau eines US-Diplomaten wegen fahrlässiger Tötung© Anne Sacoolas © Facebook; Harry Dunn © Familienphoto

Laut einer E-Mail der Polizei von Northamptonshire an die Eltern des 19-jährigen Harry Dunn, die der Nachrichtenagentur PA Media vorliegen soll, werde nach der 42-jährigen Sacoolas nun international gefahndet. Falls sie die USA verlässt, "werden die Fahndungsauflagen umgesetzt." Mit anderen Worten, Sacoolas könnte im Ausland sofort verhaftet werden.

Der jugendliche Motorradfahrer Harry Dunn kam im August 2019 in der Nähe des britischen Luftwaffenstützpunktes Croughton in Northamptonshire bei einem Frontalzusammenstoß mit einem Pkw ums Leben. Am Steuer des Wagens saß Sacoolas, die das Fahrzeug als Geisterfahrerin auf der falschen Straßenseite fuhr. Sacoolas erklärte, diplomatische Immunität zu genießen, und floh aus dem Land.

Radd Seiger, Sprecher der Familie Dunn, bestätigte auf Twitter, dass eine Rote Ausschreibung von Interpol "weltweit verbreitet wurde". Das bedeutet aber, dass Sacoolas bereits zum Zeitpunkt von Dunns Tod "keine diplomatische Immunität" genoss und "verhaftet werden würde, sollte sie versuchen, die USA zu verlassen". Die Entscheidung von Interpol, sagte er, mache Sacoolas zu einer "gesuchten Flüchtigen".

Sacoolas wurde im Dezember der fahrlässigen Tötung im Straßenverkehr angeklagt, ließ aber über ihren Anwalt vermelden, dass sie "nicht freiwillig" nach Großbritannien zurückkehren werde. Sie bezeichnete den Tod des Jugendlichen als "schrecklichen, aber unbeabsichtigten Unfall". Washington lehnte daraufhin ein Auslieferungsersuchen für Sacoolas ab und löste damit in Großbritannien Verärgerung in der Öffentlichkeit aus.

Im Februar berichteten Mail on Sunday und Sky News, dass Sacoolas, deren Ehemann vermutlich ein US-Geheimdienstoffizier ist, auch selbst einen CIA-Hintergrund habe. Dies veranlasste Dunns Familie, eine gründliche Untersuchung des Falles zu fordern. Das britische Außenministerium erklärte, Sacoolas sei ihnen nur als "Ehefrau eines diplomatischen Mitarbeiters ohne offiziell angegebene Rolle" bekannt.

Im Gleichklang mit der Fahndungsausschreibung von Interpol gab ein Sprecher des Premierministers Boris Johnson die Haltung der britischen Regierung zur Entscheidung der USA bekannt, Sacoolas nicht auszuliefern: Dies sei eine "Verweigerung der Gerechtigkeit". Sacoolas solle nach Großbritannien zurückkehren, hieß es.

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