International

Human Rights Watch: US-Sanktionen gegen Iran im Zeichen der Pandemie "falsch und unmenschlich"

Human Rights Watch hat die USA dazu aufgefordert, ihre wirtschaftlichen Sanktionen gegen den Iran unverzüglich zu lockern. Der Grund der Forderung ist die immer akutere sanitärepidemiologische Lage im Land im Bezug auf das Coronavirus.
Human Rights Watch: US-Sanktionen gegen Iran im Zeichen der Pandemie "falsch und unmenschlich"Quelle: AFP © ATTA KENARE / AFP

Die internationale Organisation Human Rights Watch forderte die USA am Montag auf, die Sanktionen gegen den Iran unverzüglich zu lockern. Auch die Liste der von Sanktionen ausgenommener Güter müsse erweitert werden. So soll dem Land der Zugang zu medizinischen Gütern gesichert werden, die es in Zeiten des grassierenden Coronavirus benötigt. 

Kenneth Roth, Geschäftsleiter der Nichtregierungsorganisation, kommentierte die Sachlage wie folgt:

Es ist falsch und unmenschlich seitens der Trump-Regierung, die Lage der Iraner zu verschlimmern, indem man ihnen den Zugang zu dringend benötigten, lebensnotwendigen medizinischen Gütern und Geräten entzieht.

Durch die Corona-Pandemie ist die Belastung für das iranische Gesundheitssystem ohnehin schon dramatisch erhöht. Zusätzlich schlagen sich die US-Sanktionen gegen den Iran in drastischen Einschränkungen in Bezug auf internationale Banküberweisungen nieder.

Mehr zum Thema — Corona-Krise: Ende einseitiger Sanktionen gefordert – USA erhöhen Druck auf iranische Wirtschaft

Die Sanktionen machen es dem Land so gut wie unmöglich, Lieferungen humanitärer Hilfsgüter zu bezahlen — unter anderem auch Lieferungen von Arzneien und medizinischem Gerät. 

Dies hat schneller wachsende Zahlen von Infizierten zur Folge. So twitterte Irans Gesundheitsminister Kianusch Dschahanpur am Freitag:

Neuesten Daten zufolge erkranken fast stündlich 50 Iraner an COVID-19 und alle zehn Minuten erliegt ein Mensch dem Coronavirus. Angesichts dieser Information bitten wir Sie, über Reisen, Transport und überhaupt Verkehr, Besuche und Besichtigungen sowie die Nowruz-Feierlichkeiten (anm. d. Red.: Iranisches Neujahrsfest) wohlüberlegt zu entscheiden.

Schon zuvor rief der Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres die Staaten der G20-Gruppe dazu auf, alle Sanktionen gegen andere Länder aufzuheben, um die Verbreitung des Coronavirus besser bekämpfen zu können. Für eine Aufhebung oder wenigstens eine Aussetzung aller Sanktionen sprach sich auch Michelle Bachelet aus, die Hohe Komissarin für Menschenrechte der Vereinten Nationen.

Mehr zum Thema — Instex: Erste Transaktion mit Iran unter Umgehung von US-Sanktionen – Teheran wenig enthusiastisch

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.