Deutschland

Sarrazin wegen Auftritt bei FPÖ aus SPD rausgeschmissen

Das Landesschiedsgericht der Berliner SPD hat den früheren Finanzsenator Thilo Sarrazin aus der Partei ausgeschlossen. Die Entscheidung fiel nach Informationen aus Parteikreisen am Mittwochabend. Dies berichtet die österreichische Nachrichtenagentur APA.
Sarrazin wegen Auftritt bei FPÖ aus SPD rausgeschmissenQuelle: Reuters

Eine besondere Rolle hat dem Vernehmen nach Sarrazins jüngstes Buch "Feindliche Übernahme" sowie der Auftritt des SPD-Mitglieds bei einer Veranstaltung der FPÖ im Europawahlkampf gespielt, berichtet APA.

Sarrazin war im März 2019 bei einem Diskussionsabend der Freiheitlichen Akademie Wien aufgetreten. Anwesend war unter anderem der damalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache.

Sarrazin glaubte nicht an Rauswurf

Nur wenige Tage zuvor hatte der frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin erklärt, dass er davon ausgeht, dass ein von der SPD-Spitze wegen umstrittener Thesen zum Islam betriebener Rauswurf aus der Partei scheitern werde:

"Ich habe wissenschaftliche Sachbücher geschrieben", erklärte der 74-Jährige der Deutschen Presse-Agentur anlässlich einer Berufungsverhandlung eines Parteigerichts in Berlin. Bisher habe niemand aus der SPD-Führung belegen können, was daran sachlich falsch sei. Er betonte:

Ich lasse mir meinen Ruf als Sachbuchautor nicht kaputtmachen.

In erster Instanz war das Gericht des SPD-Kreisverbandes im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, in dem Sarrazin Mitglied ist, dem Antrag der SPD-Spitze gefolgt. Seine Thesen seien rassistisch und hätten der Partei schweren Schaden zugefügt. Sarrazin wies das zurück und legte Berufung ein.

Sarrazin ist vor allem wegen migrationskritischer Äußerungen in seinen Büchern umstritten. So sprach er mit Blick auf muslimische Zuwanderer schon 2009 von Menschen, "die ständig neue Kopftuchmädchen produzieren". 2018 schrieb er, die "religiös gefärbte kulturelle Andersartigkeit der Mehrheit der Muslime" und deren steigende Geburtenzahlen gefährdeten die offene Gesellschaft, Demokratie und den Wohlstand hierzulande. Integration sei kaum möglich.

(rt/APA/dpa)

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