Deutschland

Verein Deutscher Athleten begrüßt Sperre Russlands und fordert Umsetzung der Sanktionen

Für vier Jahre sperrte die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) Russland für die Olympischen und die Paralympischen Spiele sowie weitere wichtige Sportveranstaltungen weltweit. Nur in Einzelfällen dürfen russische Athleten unter neutraler Flagge teilnehmen.
Verein Deutscher Athleten begrüßt Sperre Russlands und fordert Umsetzung der SanktionenQuelle: Reuters © Brian Snyder

Das Wada-Exekutivkomitee bestätigte am Montag in Lausanne die Empfehlung der unabhängigen Prüfkommission CRC und suspendierte die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA bis ins Jahr 2023. Diese hält sie für "nicht vertrauenswürdig".

Athleten des Landes, denen nicht vorgeworfen wird Teil des vermeintlichen Staatsdoping-Skandals zu sein, dürfen in diesem Zeitraum nicht unter der russischen Flagge, sondern nur als neutrale Sportler starten. Dies gilt für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2020 in Tokio und 2022 in Peking, die Olympischen Jugendspiele und Weltmeisterschaften von Sportarten, die den WADA-Code unterschrieben haben, sowie sogenannte "Major Sport-Events". 

Allein die Fußball-EM 2020 in Sankt Petersburg ist von dem Entscheid ausgenommen. Russland wird vorgeworfen, der WADA Anfang des Jahres manipulierte Dopingdaten der Jahre 2012 bis 2015 aus dem Moskauer Labor übergeben zu haben. Laut der WADA sollen zahlreiche mutmaßliche positive Analyseergebnisse aus der Kopie der Datenbank entfernt worden sein. Die dazu gehörenden Rohdaten sowie PDF-Dateien sollen gelöscht oder geändert worden sein. Eine Gruppe unabhängiger Experten aber kam zu einem anderen Ergebnis als die WADA. Diese habe eine einwandfreie Kopie der RUSADA-Datenbank erhalten. Für eine Manipulation komme nur eine frühere Kopie der Datenbank in Frage, die der sogenannte "WADA-Whistleblower" Grigori Rodtschenkow in die USA mitnahm.

Der Verein Athleten Deutschland fordert nach der Vierjahressperre durch die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA gegen Russland eine konsequente Umsetzung der Beschlüsse.

Johannes Herber, Geschäftsführer von Athleten Deutschland: 

Eine Aufweichung der Sanktionen würde die Glaubwürdigkeit des organisierten Sports weiter beschädigen und Nachahmer ermutigen.

Der Verein sieht die Vorwürfe gegen Russland als bestätigt an und begrüßt, dass die WADA "gegen den ungeheuerlichen Betrug und die Vertuschungsversuchen Russlands" mit großer Härte vorgegangen ist. Das Internationale Olympische Komitee, das Paralympische Komitee und die internationalen Verbände müssten genau wie die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA diese Entscheidung nun in Gänze umsetzen.

Die Einzelfallprüfung, ob russische Athleten und Athletinnen unter neutraler Flagge an Olympischen oder Paralympischen Wettbewerben teilnehmen dürfen, müsse jetzt so transparent, nachvollziehbar und streng wie möglich erfolgen:

Wir fordern, dass Athletenvertreter bei der Festlegung der Prüfkriterien und in den gesamten Prüfungsprozess bis hin zur finalen Entscheidung effektiv eingebunden werden. Nur durch maximale Transparenz und Mitspracherechte kann das Vertrauen in das weltweite Anti-Doping-System gestärkt werden.

Für den früheren Weltklasse-Turner Eberhard Gienger ist der WADA-Beschluss "ein wichtiges Zeichen für den Schutz des sauberen Sports" und stehe "für einen konsequenten Anti-Doping-Kampf und für Integrität im Sport". Für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio müsse nun schnellstmöglich geklärt werden, wer tatsächlich am Großsportereignis teilnehmen darf, sagte der 68-Jährige.

Der russische Premierminister Dmitri Medwedew verglich die Dopingvorwürfe mit einer "antirussischen Seifenoper". Diejenigen, die bereits bestraft wurden, würden erneut bestraft und die Verantwortung auch auf andere Athleten ausgedehnt. 

(rt deutsch/dpa) 

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