Bürgermeister nach mutmaßlicher Vergewaltigung : "Was will ein 14-jähriges Mädchen nachts in Ulm?"
Nach der mutmaßlichen Vergewaltigung eines 14-jährigen Mädchens bei Ulm durch fünf Asylbewerber vor knapp zwei Wochen sorgten Äußerungen des Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch zu dem Verbrechen für Empörung. Am Mittwoch gab er gegenüber der Südwest Presse dieses Statement ab (die Hervorhebungen finden sich so auch im Original):
Ich bin genauso schockiert, wie andere, wenn ich das lese. Ulm ist eine sichere Stadt, aber absolute Sicherheit gibt es nicht. Ich bin dankbar für die schnelle Reaktion der Sicherheitsbehörden. Das ist ein ganz wichtiges Signal. Der Rechtsstaat muss jetzt klare Kante zeigen. Und zwar egal woher jemand kommt.
Ich frage mich allerdings, was ein 14-jähriges Mädchen nachts in Ulm will. Eltern haben die Pflicht, dafür zu sorgen, dass ein minderjähriges Mädchen nicht allein in der Stadt rumläuft. Ich sage das so deutlich, weil wir alle in die Pflicht nehmen müssen, wenn wir solche Fälle verhindern wollen.
Vor allem mit dem zweiten Teil seiner Äußerung zu dem Vorfall zog der Oberbürgermeister harsche Kritik auf sich. In den sozialen Netzwerken wurde die Meinung vertreten, dass Czisch damit versuche, die Schuld bei dem Opfer und dessen Familie abzuladen und von dem eigentlichen Problem abzulenken.
Nach #Gruppenvergewaltigung einer 14jährigen,gibt #Bürgermeister von #Ulm zwischen den Zeilen den #Eltern die Mitschuld, indem er fragt, was eine 14jährige in der Nacht auf der Straße zu suchen habe#Victimblaminghttps://t.co/aEjnjt2J3Y
— Andreas Marktzyniker (@Marktzyniker) November 13, 2019
Und OB Gunter Czisch die Verantwortung die Stadt Ulm sicher zu halten und seine Bürger vor solchem kriminellem Mist zu schützen. Er hat vollkommen versagt. Nicht die Eltern.
— Soy Lin T. Green (@1S3GR1M) November 13, 2019
Wenn ein #Merkel-#CDU-OB in #Ulm Phrasen schwurbelt, warum welches Opfer viehischer Horden-Sexualverbrecher sich wann wo aufhält, zeigt das deutlich den Realitätsverlust über die längst in weiten Teilen #ausGründen eingetretene Verhaltensänderung und den Rückzug der Bevölkerung.
— 🚔𝗜𝗱𝗶𝗼𝗰𝘆 𝗥𝗲𝘀𝗲𝗮𝗿𝗰𝗵 𝗜𝗻𝘀𝘁𝗶𝘁𝘂𝘁𝗲 (@null_neun_elf) November 13, 2019
"Ich frage mich allerdings, was ein 14-jähriges Mädchen nachts in Ulm will."Der OB von Ulm Gunter #Czisch will davon ablenken, solche Verbrechen im Zusammenhang mit der verantwortungslosen Zuwanderungs- und Asylpolitik zu sehen. Ganz erbärmlich. https://t.co/VpfZLwD71Q
— frederik kierkegaard (@f_kierkegaard) November 13, 2019
Angesichts der Kritik ruderte der Oberbürgermeister am späten Mittwochnachmittag zurück und veröffentlichte ein zweites Statement, in dem er die "Missverständlichkeit" seiner Aussagen bedauerte:
Ich bedaure sehr, dass meine ursprüngliche Äußerung missverständlich war. Selbstverständlich trägt das Mädchen keinerlei Schuld. Die Schuld an dieser Tat liegt ausschließlich und eindeutig bei den mutmaßlichen Tätern. Ich habe keinen Zweifel daran, dass Polizei und Staatsanwaltschaft der Ermittlung und Bestrafung der Täter mit all ihren verfügbaren Mitteln nachgehen werden. Ein solches Verbrechen ist schrecklich und kaum zu fassen. Mein Mitgefühl gilt dem Opfer und seiner Familie und ich wünsche Ihnen alle erdenkliche Kraft und notwendige Hilfe, um dieses Trauma zu verarbeiten.
Die 14-Jährige war in der Halloween-Nacht nach eigener Aussage von fünf Asylbewerbern vergewaltigt worden, nachdem sie sich überzeugen ließ, mit diesen in die Wohnung eines der Verdächtigen zu fahren. Die Polizei konnte die mutmaßlichen Täter schnell ermitteln; drei der Männer im Alter von 14 bis 26 Jahren sitzen in Haft, zwei befinden sich noch auf freiem Fuß.
Nachdem die Staatsanwaltschaft die Nationalität der Verdächtigen verschwiegen hatte, weil diese angeblich "keine Bedeutung für das Verfahren" habe, zitierte Bild am Mittwochabend die Polizei mit der Aussage, dass diese aus Afghanistan, Irak und Iran kämen. Das Blatt wusste auch zu berichten, dass das Mädchen Alkohol getrunken hatte, als sie auf die Verdächtigen traf. Diese hätten ihr später in der Wohnung eines der mutmaßlichen Täter auch mehrere Drogen verabreicht, um sie – so die Polizei weiter – gefügig zu machen.
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