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"Die SPD lebt": Erstes Duo zieht Kandidatur zurück

Da waren's nur noch 15: Im Rennen um den künftigen SPD-Vorsitz hat das erste Kandidatenduo seine Bewerbung zurückgezogen, um den Ex-Finanzminister von NRW, Norbert Walter-Borjans, zu unterstützen. Insgesamt will man sich gezielter auf soziale Gerechtigkeit besinnen.
"Die SPD lebt": Erstes Duo zieht Kandidatur zurückQuelle: Reuters

Zum Start der Deutschlandtour der Kandidaten für den SPD-Vorsitz hat sich das Bewerberfeld überraschend verkleinert. Das Kandidatenduo Simone Lange und Alexander Ahrens zog seine Bewerbung am Mittwoch in Saarbrücken zurück.

Die Flensburger Oberbürgermeisterin und der OB von Bautzen unterstützen stattdessen den Ex-Finanzminister von Nordrhein-Westfalen, Norbert Walter-Borjans, der gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Saskia Esken antritt. Das sagte Lange bei der ersten Regionalkonferenz der Kandidaten. Ahrens hatte die Vorstellung zuvor mit den Worten begonnen:

Die SPD lebt.

Jedoch habe man einige Hausaufgaben zu machen.

Die Leute haben das Gefühl, wir sind beliebig geworden.

Ihren Rückzug erklärte Lange damit, dass sie und Ahrens ihre Kraft und Unterstützung auf das Team von Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken übergehen lassen wollten.

Wir sind nicht weg. Wir werden weiter Wahlkampf machen.

Somit treten noch 15 Kandidatinnen und Kandidaten gegeneinander an. Die Suche nach einem neuen Vorsitz war nötig geworden, nachdem Andrea Nahles im Juni vom Partei- und Fraktionsvorsitz zurückgetreten war. Kommissarisch übernahmen Manuela Schwesig, Malu Dreyer und Thorsten Schäfer-Gümbel den Parteivorsitz.

Mit Spannung wird das Abschneiden der Favoriten erwartet. Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz tritt gemeinsam mit der Brandenburger SPD-Politikerin Klara Geywitz an.

Wir Sozialdemokraten müssen darauf bestehen, dass alle gleich viel wert sind", sagte Scholz.

Auch andere Kandidaten riefen dazu auf, die SPD wieder stärker als Partei der sozialen Gerechtigkeit und der sozialen Sicherheit erkennbar werden zu lassen. 

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Boris Pistorius, der im Duo mit Petra Köpping antritt, erklärte, die SPD müsse "näher an die Menschen rücken und zuhören, wo der Schuh wirklich drückt". Dierk Hierschel, zusammen mit Hilde Mattheis, sagte:

Eine SPD, die hinnimmt, dass Millionen Menschen in diesem Land ausgebeutet werden, braucht es nicht.

Es gelte, das Versprechen vom sozialen Aufstieg mit neuem Leben zu füllen. "Wir sind im Herzen noch immer eine linke Partei."

Christina Kampmann erklärte:

Wir möchten, dass in Zukunft ein Drittel des Parteivorstands Kommunalpolitiker sind. Diese Menschen wissen am besten, wo der Schuh drückt.

Walter-Borjans, der sich als NRW-Finanzminister mit dem Ankauf sogenannter Steuer-CDs, um Steuersünder zu enttarnen, einen Namen gemacht hat, sprach sich für mehr Glaubwürdigkeit für die SPD aus. Die Partei habe den Kontakt zu den Menschen ein Stück weit verloren.

Für den Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach ist das Rennen "eine Richtungswahl". Er sagte:

Im Prinzip steht ja die Frage im Raum: Geht die Große Koalition weiter, ja oder nein?

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Lauterbach tritt für einen Austritt aus dem Regierungsbündnis ein:

Ich glaube nicht, dass es der SPD an Konzepten fehlt. Wir wollen die Bürgerversicherung, eine gerechte Erbschaftssteuer", erklärt der Gesundheitsexperte. "Wir wollen aber nicht eine Große Koalition, wo davon nichts mehr umgesetzt wird. Ich glaube nicht, dass wir uns in einer Großen Koalition erholen können.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius rief zu mehr Geschlossenheit in der Partei auf.

Auf die insgesamt 23 Regionalkonferenzen folgt eine Mitgliederbefragung online und per Brief. Erhält niemand mehr als 50 Prozent der Stimmen, gibt es eine Stichwahl. Das Ergebnis soll von den Delegierten des SPD-Parteitags Anfang Dezember in Berlin bestätigt werden.

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