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"Mehr Demokratie wagen": SPD-Spruch auf AfD-Wahlplakaten in Brandenburg – Sozialdemokraten erzürnt

Der frühere SPD-Kanzler Willy Brandt und der Slogan "Mehr Demokratie wagen" auf einem AfD-Wahlplakat? So geschehen zumindest in Brandenburg. Die Alternative für Deutschland macht so Werbung für sich. Die Sozialdemokraten reagieren mit Empörung.
"Mehr Demokratie wagen": SPD-Spruch auf AfD-Wahlplakaten in Brandenburg – Sozialdemokraten erzürntQuelle: www.globallookpress.com

Im Wahlkampf in Brandenburg sorgt die AfD mit einem Plakat mit dem Konterfei des ehemaligen SPD-Kanzlers Willy Brandt und dessen Slogan "Mehr Demokratie wagen" für Empörung.

Willy Brandt hätte für Rechtspopulisten nur eines übrig gehabt: abgrundtiefe Verachtung", twitterte Außenminister Heiko Maas (SPD) am Donnerstag. "Wenn Spalter und Hetzer ihn heute missbrauchen, ist das einfach widerlich."

Außenminister Maas betonte, Brandt bleibe ein Versöhner und Friedensstifter. Er verwies auf den berühmten Kniefall des Kanzlers am 7. Dezember 1970 am Denkmal für die Helden des jüdischen Ghettos in Warschau. Damit gedachte Brandt aller Opfer der Nazi-Herrschaft. Ein Foto davon hängte Maas an seinen Tweet an.

Der Generalsekretär der Brandenburger SPD Erik Stohn sagte, er verbitte sich den Missbrauch von dessen Person. "Ich fordere die AfD auf, diese Vergewaltigung seines Erbes zu beenden." Brandt würde sich heute "aktiv gegen die AfD engagieren". Die kommissarische SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig bezeichnete die AfD-Kampagne auf Twitter als schäbig. "Es ist unsäglich, dass die AfD das Erbe von Willy Brandt benutzt und beschmutzt", schrieb die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern.

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Laut AfD-Landesgeschäftsführer Lars Hünich läuft die Aktion mit 400 Wahlplakaten nur im brandenburgischen Landkreis Potsdam-Mittelmark. Auf den Plakaten ist im Vordergrund der berühmte Slogan aus der ersten Regierungserklärung Brandts im Jahr 1969 und dahinter sein Foto zu sehen. Brandt stehe für das, was die Partei wolle, begründete Hünich das Motiv.

Willy Brandt war von 1969 bis 1974 Regierungschef einer sozialliberalen Koalition aus SPD und FDP. Er war mehr als 20 Jahre lang SPD-Vorsitzender.

(dpa/rt deutsch)

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