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Doppelt hält besser: Luftwaffe stellt diesmal zwei Regierungsjets für G20-Reise der Kanzlerin

Bei der Reise nach Argentinien zum vergangenen G20-Gipfel kam die Kanzlerin im November im Regierungsflieger nur bis nach Köln. Um einer solchen Blamage diesmal vorzubeugen, fliegt die Luftwaffe die Bundeskanzlerin an diesem Donnerstag mit zwei Airbussen A340 nach Japan.
Doppelt hält besser: Luftwaffe stellt diesmal zwei Regierungsjets für G20-Reise der KanzlerinQuelle: www.globallookpress.com

Gut elf Stunden Flugzeit sind es bis nach Japan, wo sich in Oska an diesem Freitag und Samstag die Staats- und Regierungschefs der mächtigsten Industrienationen treffen. Die Bundesregierung plant diesmal eine vollständige Teilnahme der Kanzlerin mit pünktlicher Ankunft. Im November musste Kanzlerin Merkel ihre Reise zum G20-Treffen in Buenos Aires wegen technischer Defekte am Regierungs-Airbus abbrechen – und setzte die Reise per Linie fort.

In Regierungskreisen hieß es am Mittwoch, die Kanzlerin werde mit dem dafür vorgesehenen Airbus nach Osaka fliegen, und:

Es werden die notwendigen Vorkehrungen für eine gute Anreise getroffen."

Was dies bedeutet, wurde kurz danach klar. Um einem möglichen Ausfall wie Ende November 2018 vorzubeugen, fliegt die Luftwaffe an diesem Donnerstag sicherheitshalber mit beiden verfügbaren Airbussen A340 der Flugbereitschaft nach Japan. Ein Sprecher der Luftwaffe bestätigte der dpa am Mittwoch einen entsprechenden Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND/Donnerstag). Laut RND waren bereits am Mittwoch die beiden größten verfügbaren Flugzeuge der Flugbereitschaft in Berlin-Tegel zur Vorbereitung bereitgestellt.

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Der zweite Airbus vom Typ A340 soll am Donnerstag direkt hinter der Kanzlerinnenmaschine als Ersatzflugzeug bereitstehen – für den Fall, dass es kurz vor dem Abflug zu einem Schaden an Merkels Flugzeug kommt. Die Kanzlerin und ihre Delegation müssten dann nur in die Ersatzmaschine umsteigen, um nach Japan zu fliegen. Gibt es keine Panne, wird das Ersatzflugzeug laut Luftwaffensprecher wenige Stunden nach dem Abflug der Kanzlerin zu einem fälligen regulären Trainingsflug nach Tokio starten. Ein solcher Langstreckenübungsflug eigne sich sehr gut, um Verfahrensabläufe zu trainieren, sagte der Sprecher.

Sollte die Reise der Kanzlerin planmäßig verlaufen, wickelt die Besatzung des zweiten A340 auch auf dem Rückflug ihr Trainingsprogramm weiter ab. Bei einem technischen Problem an der Kanzlerinnenmaschine in Osaka könnte das Trainingsflugzeug kurzfristig als Ersatzmaschine zur Verfügung stehen. Die Luftwaffe reagiert damit auf die vermehrten Pannen und Ausfälle der vergangenen Monate.

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Zur Erinnerung: Ende November 2018 musste Merkel gemeinsam mit Scholz auf dem Weg zum G20-Gipfel nach kurzer Flugzeit umdrehen, weil an ihrem Airbus "Konrad Adenauer" gravierende Defekte aufgetreten waren. Unter anderem fiel der Funkverkehr aus, auch mit der Stromversorgung gab es erhebliche Probleme. Der Flugkapitän landete die Maschine damals in Köln, Merkel musste mit einem Linienflug über Madrid nach Buenos Aires fliegen – und verpasste Teile des ersten Gipfeltages.

Der Pannen-Airbus wurde danach in einer mehrmonatigen Wartungsphase überholt, auch bei der Schwestermaschine "Theodor Heuss" haben Mechaniker jene Teile ausgetauscht, die bei "Konrad Adenauer" kaputt gegangen waren. Aber auch bei anderen von der Flugbereitschaft der Bundeswehr eingesetzten Regierungsmaschinen kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu teils schweren technischen Pannen.

Zuletzt in diesem Monat musste Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit einem Privatjet zur Grundgesetz-Feier nach Karlsruhe reisen, nachdem die Luftwaffe einen Riss in der Cockpitscheibe eines Regierungsfliegers gemeldet hatte. Ein anderer Regierungsflieger stand nicht zur Verfügung, da von den insgesamt neun Maschinen der Flugbereitschaft sieben in Wartung gewesen seien und ein weiteres Flugzeug von Bundeskanzlerin Angela Merkel(CDU) genutzt worden sei, sagte eine Sprecherin der Luftwaffe. (rt deutsch/ dpa)

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