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Schlaflose Nächte, Sachschäden, Autounfälle: Bilanz der NATO-Übung "Noble Jump" für Oberlausitz

Am 16. Juni geht die dreiwöchige Militärübung "Noble Jump" der NATO-Speerspitze zu Ende. Unter Beteiligung von über 2.500 Soldaten der Bundeswehr wurde in Ostsachsen und Polen in Zusammenhang mit der "Krim-Annexion" die Reaktionsfähigkeit der Truppen geübt.
Schlaflose Nächte, Sachschäden, Autounfälle: Bilanz der NATO-Übung "Noble Jump" für OberlausitzQuelle: Reuters

Über 2.500 Soldatinnen und Soldaten aus mehr als 30 Standorten in ganz Deutschland mit rund 600 Fahrzeugen sowie 70 Panzern und gepanzerten Fahrzeugen haben an der NATO-Übung "Noble Jump" teilgenommen, berichtet das Online-Portal alles-lausitz.de. Die Übungen fanden in der sächsischen Oberlausitz und auf dem polnischen Truppenübungsplatz Żagań statt, wo derzeit eine Abschlussübung norwegischer, niederländischer und polnischer Truppen stattfindet.

Nach Angaben des Bundeswehr-Landeskommandos Sachsen sollte bei den Mililtärübungen vor allem die rasche Reaktions- und Verlegefähigkeit der sogenannten NATO-Speerspitze im Mittelpunkt stehen. Die Aktion findet im Rahmen des NATO-Programms "Very High Readiness Joint Task Force" statt.

Vor fünf Jahren war die 'Very High Readiness Joint Task Force' (VJTF,Anm. d. Red.) als Reaktion auf die Annexion der Krim durch Russland beschlossen und etabliert worden", erklärte Cornelia Riedel von der Informationsstelle der Bundeswehr.

Den Haupttruppenteil der VJTF stellte die Panzerlehrbrigade 9 aus dem niedersächsischen Munster. Sie ist für Verlegeplanung verantwortlich, sichert mit ihren Feldjägerkräften den Straßentransport und versorgt mit annähernd 1.000 Logistiksoldaten die Truppe mit Kraftstoff, Munition und Verpflegung auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz. Darüber hinaus waren nahezu alle Teilstreitkräfte und militärischen Organisationsbereiche der Bundeswehr an der Übung beteiligt.

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Nach Angaben der lokalen Presse kam es während des Transports zu erheblichen Beeinträchtigungen für Einwohner und Autofahrer. So ließen Augenzeugenberichten zufolge tonnenschwere Militärkonvois Häuser vibrieren und rissen die Menschen aus ihrem Schlaf.

"Ich habe meiner Tochter Augen und Ohren zugehalten, damit das Ganze für sie erträglicher wurde", erinnert sich eine Einwohnerin aus Niedergurig. "Sie zitterte am ganzen Körper." Eine schlaflose Nacht sei die Folge gewesen. Auch von anderen Einwohnern sind ähnliche Beschwerden beim Gemeinderat eingegangen, in manchen Haushalten kam es aufgrund der starken Vibration zu Sachschäden.

Außerdem kam es in Zusammenhang mit den Kolonnenbewegungen in den Landkreisen Görlitz und Bautzen zu mehreren Autounfällen. So musste eine Autofahrerin wegen eines entgegenkommenden Konvois abbremsen, was einen Auffahrunfall mit vier Autos zur Folge hatte. Die 68-Jährige hatte laut Polizei zu spät bemerkt, dass die Wagen vor ihr verkehrsbedingt hielten. Vier Personen wurden dabei leicht verletzt. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 30.000 Euro. Für die Räumung der Unfallstelle war die Bundesstraße etwa drei Stunden lang voll gesperrt.

In Krauschwitz im Nachbarlandkreis Görlitz krachte am Montagnachmittag ein Auto in einen aus 19 Militärfahrzeugen bestehenden Konvoi. Obgleich die Ampel für diesen bereits Rot anzeigte, hatte er eine Kreuzung passiert. Rettungskräfte brachten die 55-Jährige daraufhin schwer verletzt in ein Krankenhaus. Der insgesamt entstandene Sachschaden belief sich auf circa 12.000 Euro.

Laut Straßenverkehrsordnung sind geschlossene Fahrzeugverbände wie ein einzelnes Fahrzeug zu behandeln. Das heißt, erst wenn alle Fahrzeuge des Verbandes die Kreuzung passiert haben, dürfen die wartenden Verkehrsteilnehmer ihre Fahrt fortsetzen. Damit könnte eine Mitschuld am Unfall auch bei der Fahrerin liegen. 

Der für Übungswesen im Freistaat Sachsen zuständige Oberstleutnant Elmar Wittkopp beurteilte die Aktivität der Streitkräfte für die Entwicklung der Region insgesamt als positiv: "Nicht zuletzt durch die gegenwärtig laufenden Großübungen beweist der Standort in dieser strukturschwächeren Gegend seine wichtige Rolle als Wirtschaftsfaktor."

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