Auf Twitter: Katrin Göring-Eckhardt heißt verurteilten Grapscher bei Grünen willkommen
Aras Bacho kam 2010 als jesidischer Flüchtling aus Syrien nach Deutschland. Seit 2016 schreibt er regelmäßig auf der Seite der Huffington Post eine Kolumne. Überwiegend zu den Themen Syrien, Flüchtlinge und Asyl. Schnell erlangte er bundesweite Bekanntheit. Mehrere Medien berichteten über den Blogger. Die ARD behandelte das Thema 2018 sogar in ihrem Fakten-Finder. Er habe noch nie einen Flüchtling mit so einem guten Deutsch gesehen, soll ein Zuschauer der Tagesschau an die Redaktion geschrieben haben. Er soll auch darum gebeten haben, zu prüfen, ob es Aras Bacho wirklich so gebe.
Mit seinen Artikeln hatte sich Bacho vor allem im rechten Spektrum viele Feinde gemacht. Inklusive Drohungen. Auch kursierten Theorien darüber, dass er eine "Propagandafigur" sei, die von der Regierung erschaffen wurde. Mit Überschriften wie "Natürlich haben Flüchtlinge gefälschte Pässe – und das ist auch gut so" sorgte er für Kontroversen. Doch dann kam seine Verurteilung wegen sexueller Belästigung in fünf Fällen. Er soll Mädchen aus seiner Schule am Gesäß und an der Brust berührt haben. Bacho wurde zu 80 Sozialstunden verurteilt. Damit war er seinen Ruf als "Vorzeigeflüchtling" erstmal los.
Nun also der Parteieintritt bei Bündnis 90/Die Grünen. Zumindest wenn es nach einem Tweet von Bacho vom Dienstag geht. Dort schreibt er: " Ich bin jetzt ein überzeugtes Die Grünen-Mitglied. Göring-Eckardt und Claudia Roth haben mich überzeugt. Deutschland werde Grün! Grün ist gesund, gut und schön."
Ich bin jetzt ein überzeugtes @Die_Gruenen Mitglied. @GoeringEckardt und Claudia Roth haben mich überzeugt. Deutschland werde Grün 🌻! Grün ist gesund, gut und schön :). #ichbinhier#WirSindMehrhttps://t.co/RbisPe3y2yhttps://t.co/lpQnyld1wM
— Aras Bacho (@ArasBacho) 12. März 2019
Und prompt gibt es eine Twitter-Antwort von Göring-Eckardt: "Willkommen!"
Willkommen
— Katrin Göring-Eckardt MdB (@GoeringEckardt) 12. März 2019
Darüber, ob der Fraktionsvorsitzenden die Verurteilung Bachos nicht bekannt oder ob es ihr schnuppe ist, darf spekuliert werden. Die Twitter-User jedenfalls zeigen sich erstaunt über den Vorgang, wie diese Tweets belegen:
Einen verurteilten Sexualtraftäter wilkommen heißen ... herrlich.
— Chris K. (@ChrisKilmar) 12. März 2019
Schlagen Sie ihn doch gleich als Frauenbeauftragten vor.
— Katrin Herrmann (@katrinchen_1977) 12. März 2019
Ich behaupte einfach mal, Sie wusste nichts davon Frau Göring-Eckardt. Man soll seinen Mitmenschen ja nichts unterstellen. pic.twitter.com/7avtxyeR3H
— JewrassicTalk (@JewrassicT) 12. März 2019
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