Deutschland

Penisneid in der Berliner Koalition? Bizarrer Streit bei Rot-Rot-Grün

Die in Berlin regierende rot-rot-grüne Koalition hat ein neues Problem. Eine Grünen-Abgeordnete hat zwei SPD-Kollegen sexistisch beleidigt. Hintergrund ist eine umstrittene Personalentscheidung der Senatorin Regine Günther, die für die Grünen im Senat sitzt.
Penisneid in der Berliner Koalition? Bizarrer Streit bei Rot-Rot-Grün© Twitter / Regine Günther

Die Berliner Regierungskoalition von SPD, Grünen und Linkspartei hat sich in einen bizarren Streit verwickelt. Die Grünen-Abgeordnete Susanna Kahlefeld soll ihre SPD-Kollegen Sven Kohlmeier und Joschka Langenbrink auf sexistische Weise beleidigt haben.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist eine Personalentscheidung der parteilosen Verkehrs- und Umweltsenatorin Regine Günther. Diese hatte Anfang des Monats entschieden, ihren Staatssekretär Jens-Holger Kirchner abzusetzen. Kirchner ist an Krebs erkrankt und hatte sich im September krank gemeldet, jedoch versichert, einen Teil seiner Aufgaben weiter wahrnehmen zu können und im Frühjahr wieder arbeitsfähig zu sein.

Kirchner genießt überparteilich hohes Ansehen. Günthers Entscheidung stieß deshalb parteiübergreifend auf Kritik, auch bei den Grünen, für die sie im Senat sitzt. Die oppositionelle CDU brachte einen Missbilligungsantrag gegen Günther ein, über den am Abend des vergangenen Donnerstags abgestimmt wurde. Erwartungsgemäß scheiterte dieser Antrag an den Stimmen der anwesenden Abgeordneten der Koalition.

Doch etliche Linken- und SPD-Abgeordnete waren nicht glücklich über die Wahl, vor die sie sich gestellt sahen. Kohlmeier und Langenbrink gingen zur Senatsbank, um Günther wissen zu lassen, dass sie nur wegen des Koalitionszwangs gegen die Missbilligung stimmten.

Die Abgeordnete Kahlefeld wurde Zeugin dieses Vorfalls und kommentierte ihn laut BZ mit den Worten:

"Männer mit kleinen Schwänzen sind jetzt ganz mutig!"

Über die genaue Wortwahl gibt es unterschiedliche Angaben, auch das Wort Schniedel könnte gefallen sein. In jedem Fall hat diese Bemerkung ein Nachspiel. An diesem Montag soll sich eine Koalitionsrunde mit ihm befassen.

Auf Twitter läuft bereits jetzt eine rege Debatte. Kahlefeld selbst verteidigte sich am Montag mit dem Hinweis auf die "absolut misogyne Debatte im Abgeordnetenhaus" und verlinkte einen Artikel der Spiegel-Online-Kolumnistin Margarete Stokowski, der in dem Satz gipfelt:

"Der Pimmelwitz ist das Zeichen schlechthin dafür, dass Männer sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht hinreichend um eine freie Sexualität gekümmert haben."

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Antje Kapek sprang Kahlefeld bei. Es sei verständlich, dass Frauen der Hut platze, wenn Regine Günther sexistisch angegriffen werde.

Insgesamt überwog allerdings eindeutig Kritik und Spott an der Grünen-Abgeordneten. Auch der Begriff "Penisneid" ließ nicht lange auf sich warten.

Für die Opposition sind die Bemerkung von Kahlefeld und der Koalitionskrach ohnehin ein gefundenes Fressen.

Mehr zum Thema - Soziale Kälte? Berliner U-Bahnhöfe sind im kommenden Winter für Obdachlose tabu

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.