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BPK zu deutschen Politikern auf Staatsfeindes-Liste der Ukraine: Kiew führt Bundesregierung vor

Auf der berüchtigten Staatsfeindesliste "Mirotworez" der Ukraine befinden sich viele deutsche Politiker und Journalisten. Der Prominenteste ist wohl Altkanzler Schröder. Doch der Bitte Berlins, die Liste zu löschen, kommt Kiew nicht nach - ohne Konsequenzen.
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Glaubwürdigkeit geht anders. Auf der ukrainischen Fahndungsliste Mirotworez ("Friedensstifter") wurde am 8. November neben Tausenden anderen Menschen auch der Name von Altbundeskanzler Gerhard Schröder eingetragen.

Die Liste wurde ursprünglich im Jahr 2014 von Anton Geraschenko angefertigt, einem Berater des ukrainischen Innenministers. Hier werden die Namen und auch Wohnadressen von Personen aufgeführt, die sich kritisch zur ukrainischen Regierung geäußert oder in irgendeiner Form postitiv auf Russland Bezug genommen haben. Es handelt sich in der Mehrheit um Politiker, Journalisten oder zivilgesellschaftliche Aktivisten, darunter auch zahlreiche Deutsche. Einige der dort gelisteten Journalisten fielen kurz nach der Veröffentlichung ihrer Namen Mordanschlägen zum Opfer.

Dass Auswärtige Amt (AA) verurteilte am 14. November zum wiederholten Male in deutlichen Worten die Liste. Die Sprecherin des AA, Maria Adebahr, betonte: 

Wir verurteilen diese Liste in aller Deutlichkeit. Wir haben der ukrainischen Seite unsere Position schon in der Vergangenheit deutlich gemacht, und wir haben darauf gedrungen, dass die ukrainische Regierung auf die Löschung dieser Webseite hinwirkt.

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Allerdings ignoriert Kiew bisher ohne jegliche Konsequenzen die Bitte der Bundesregierung. Die Antwort des AA-Sprechers auf Nachfrage von RT Deutsch auf der Bundespressekonferenz, ob die Bundesregierung sich dieses Verhalten der ukrainischen Regierung weiter bieten lassen will, steht für sich: 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.