Deutschland

Merkels Rückzug befeuert Debatte über Schicksal von Horst Seehofer

Die Folgen von Angela Merkels Abschied vom CDU-Vorsitz sind noch längst nicht absehbar. Das gilt für die CDU, aber auch für CSU und SPD. Viele Augen richten sich jetzt auf Horst Seehofer. Mehrere CDU-Politiker fordern offen den Rückzug des Bundesinnenministers.
Merkels Rückzug befeuert Debatte über Schicksal von Horst Seehofer Quelle: www.globallookpress.com

Der angekündigte Verzicht von Kanzlerin Angela Merkel auf den CDU-Vorsitz erhöht auch den Druck auf CSU-Chef Horst Seehofer. "Angela Merkel hat es geschafft, einen selbstbestimmten Abgang als Parteivorsitzende zu gehen, das wünsche ich auch dem Kollegen Horst Seehofer", sagte Saar-Ministerpräsident Tobias Hans der Welt. Seehofer selbst kündigte an, er wolle spätestens Mitte November Vorschläge zur inhaltlichen, strategischen und personellen Zukunft der CSU vorlegen.

Merkel hatte am Montag nach den schweren Verlusten ihrer Partei bei der Landtagswahl in Hessen angekündigt, beim CDU-Parteitag im Dezember nicht mehr für den Parteivorsitz zu kandidieren. Kanzlerin will sie aber bis 2021 bleiben - sofern die Große Koalition bis dahin hält.

Der hessische CDU-Landesgruppenchef im Bundestag, Michael Brand, machte vor allem Seehofer für das Wahldesaster der Union in Hessen und Bayern verantwortlich. "Wer sein Ego über die Verantwortung stellt und mehr nach pathologischen als nach politischen Maßstäben agiert, darf sich nicht wundern, wenn Leute sich mit Wut und Entsetzen abwenden", sagte er der Fuldaer Zeitung. Das müsse personelle Konsequenzen haben. Ämter seien kein Privatbesitz.

Seehofer kündigte an, er wolle innerhalb von zwei Wochen seine Vorschläge zur Zukunft der CSU vorlegen. "Ich denke, das wird Ende nächster, allerspätestens übernächste Woche erfolgen", sagte er im Bayerischen Rundfunk. Wie die Lösung auch für ihn persönlich aussehen könnte, ließ Seehofer offen.

In der CSU wird seit den massiven Verlusten bei der bayerischen Landtagswahl über die Einberufung eines Sonderparteitages Anfang Dezember mit vorgezogenen Vorstandswahlen diskutiert. Zunächst will die Parteiführung die Koalitionsverhandlungen mit den Freien Wählern abschließen. In der CSU gibt es seit der Wahl am 14. Oktober auf praktisch allen politischen Ebenen Forderungen an Seehofer, den CSU-Vorsitz aufzugeben. Seine Amtszeit endet eigentlich erst Ende 2019.

(dpa/rt deutsch)

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