Deutschland

Arbeitskreis "Juden in der AfD" gegründet: "AfD ist eine pro-israelische Partei"

Kritiker sprechen von einer "PR-Strategie der Rechtspopulisten", am Tag der Gründung gab es Proteste. Etwa 20 jüdische AfD-Mitglieder schlossen sich dennoch zusammen. Ihre Partei sei pro-israelisch und distanziere sich von Antisemitismus, so ihr Argument.
Arbeitskreis "Juden in der AfD" gegründet: "AfD ist eine pro-israelische Partei"Quelle: www.globallookpress.com

Im Vorfeld gab es heftige Kritik. Am Tag der offiziellen Gründung der AfD-internen Interessensgemeinschaft "Juden in der AfD" demonstrierten dann auch rund 250 Menschen in Frankfurt dagegen.

Ihr bekommt keinen Koscher-Stempel von uns, sagte Dalia Grinfeld, Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD), während der Protestveranstaltung.

"PR-Strategie der Rechtspopulisten" oder "Einzige Partei der Bundesrepublik, die muslimischen Judenhass thematisiert"?

Doch am gleichen Tag gründeten jüdische Mitglieder der AfD in Wiesbaden die Bundesvereinigung innerhalb ihrer Partei. Die Gruppe habe 24 Mitwirkende, sagte der erste stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Vereinigung, Wolfgang Fuhl. Die ersten Gespräche zu der neuen innerparteilichen Organisation hätten sich zwischen jüdischen AfD-Mitgliedern vor etwa eineinhalb Jahren ergeben.

Nach Ansicht des Direktors der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, sei die Gründung jedoch nur eine Randerscheinung und kaum von Bedeutung. Neben der geringen Zahl von etwa 20 Mitgliedern verwies er darauf hin, dass es unklar sei, wie viele tatsächlich jüdisch seien. Die Gründung sei eine PR-Strategie der Rechtspopulisten.

Das AfD-Bundesvorstandsmitglied Joachim Kuhs bekräftigte, es habe dazu keine Initiative des Bundesvorstandes gegeben. Solche Entscheidungen entwickelten sich aus der Partei heraus. Kuhs ist Vorsitzender der Vereinigung "Christen in der AfD". Gründungsmitglied Dimitri Schulz erklärte zuvor, die AfD sei die einzige Partei der Bundesrepublik, die muslimischen Judenhass thematisiere, ohne diesen zu verharmlosen.

Kosova: Partei distanziert sich von Antisemitismus und Rassismus

Bereits Tage zuvor hatten 17 jüdische Organisationen, darunter auch der Zentralrat der Juden, eine "Gemeinsame Erklärung gegen die AfD" verfasst und mit scharfer Kritik auf die geplante Vereinigung reagiert.

Wenn Juden auf die AfD als Garant für jüdisches Leben in Deutschland angewiesen wären, wäre es um das jüdische Leben hier schlecht bestellt. Die AfD ist eine Partei, in der Judenhass und die Relativierung bis zur Leugnung der Schoa ein Zuhause haben. Die AfD ist antidemokratisch, menschenverachtend und in weiten Teilen rechtsradikal", war darin zu lesen.

Die frisch gewählte Vorsitzende der Vereinigung, Vera Kosova, sagte, die AfD sei "bürgerlich-konservativ" und demnach biete sie "jüdisch-stämmigen, konservativen Bürgern" eine Möglichkeit, eine Heimat zu finden. Die Partei distanziere sich von Antisemitismus und Rassismus in jeglicher Form. Ihr Stellvertreter Fuhl erklärte, die Bundesvereinigung stehe für einen kritischen Dialog mit dem Zentralrat der Juden bereit. Die AfD sei eine pro-israelische Partei.

Voraussetzung für eine Aufnahme in die Bundesvereinigung sei neben der AfD-Mitgliedschaft eine ethnische oder eine religiöse Zugehörigkeit zum Judentum, sagte Fuhl. Der zweite stellvertretende Vorsitzende der Bundesvereinigung, Artur Abramovych erklärte, die Zugehörigkeit zum Judentum sei ein komplexes Thema, dies müsse aus dem Gespräch mit dem Bewerber für eine Mitgliedschaft hervorgehen.

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