Deutschland

Crystal-Meth-Sucht in Chemnitz: Europaweit höchster Wert an Methamphetaminen im Abwasser

Laut einer europäischen Studie in 60 Städten hat die sächsische Stadt Chemnitz die höchste Metamphetamine-Konzentration im Abwasser. Die synthetische Droge Crystal Meth gelangt aus Tschechien auf den deutschen Markt. In Sachsen ist sie besonders günstig zu erwerben.
Crystal-Meth-Sucht in Chemnitz: Europaweit höchster Wert an Methamphetaminen im Abwasser Quelle: Reuters © Fabrizio Bensch

Fünfzehn Jahre ist es her, dass erstmals Crystal Meth nach Deutschland gelangte. Die Warnung über die neue Droge erreichte die deutschen Behörden damals aus Tschechien, und auch heute sind es die grenznahen deutschen Städte, die besonders anfällig sind. 2016 stellte das Bundeskriminalamt 62 Kilogramm Crystal sicher, ein Viertel der Drogen in Sachsen. Die Beschaffung ist dort besonders billig, und die Konsumenten werden immer jünger. Weltweit sind circa 24 Millionen Menschen mittlerweile abhängig von Crystal Meth.

Die Studie, an der 60 Städte teilnahmen, wurde vom "European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction" durchgeführt. In Chemnitz wurde festgestellt, dass sich 2017 240,6 Milligramm Methamphetamine pro 1.000 Personen und Tag im Abwasser befanden. Damit führt die Stadt die Liste innerhalb Europa an. An zweiter Stelle steht die Stadt Erfurt in Thüringen mit einem Wert von 211,2 mg pro 1.000 Menschen und Tag. Den dritten und vierten Platz belegen zwei tschechische Städte. Die fünfte Position nimmt Dresden ein, gefolgt von Bratislava und an siebter Stelle Nürnberg. 

Jedes Jahr sind es in Sachsen etwa 4.800 Crystal-Süchtige, die um Hilfe gegen die Sucht bitten. Unter den Hilfesuchenden sind heute auch schon 13-Jährige. In Thüringen gab es 2017 15 Todesfälle durch den Konsum von Crystal Meth. Viele Süchtige sind Misch-Konsumenten. Der Großteil der Crystal-Konsumenten in Sachsen (80 Prozent), die sich ambulant behandeln lassen, sind zwischen 20 und 34 Jahren alt. Auffällig ist, dass es besonders viele Frauen gibt, die diese Droge wählen.

Die Grünen fordern für Sachsen mehr Mittel im Kampf gegen das Suchtproblem. Volkmar Zschoke

Die Suchthilfe darf nicht nach der durchschnittlichen Einwohnerzahl pro Stadt oder Landkreis bemessen werden. Eine pauschale Mittelverteilung, wie in der neuen Förderrichtlinie Psychiatrie und Sucht festgeschrieben, lehnen wir Grünen ab. 

Während man in Chemnitz 1 Gramm Crystal für 20 Euro erwerben kann, kostet diese Menge in Dresden 50 Euro. Erworben wird sie als Pulver oder auch in Form von Tabletten oder Kapseln. Man kann sie rauchen, schlucken oder schnupfen. Die Droge hat eine aufputschende Wirkung. Viele nehmen die Drogen, um eine höhere Leistung erbringen zu können. Daher greifen auch viele Schüler nach der Droge. Der Rausch, der 70 Stunden anhalten kann, vertreibt Gefühle wie Hunger und Durst. Das Methamphetamin macht bereits nach dem ersten Konsum stark abhängig. Es können Depressionen und Panik folgen. Viele haben Schlafprobleme und nehmen dann Schlafmittel. Das Immunsystem leidet, Organe werden angegriffen. Die Folge sind Herzinfarkte, epileptische Anfälle, Haare und Zähne fallen aus. 

Die Stadt will jetzt mehr Präventionsarbeit betreiben und Kinder und Jugendliche über die Gefahren besser aufklären. Eine neue Abwasser-Untersuchung soll im kommenden Jahr erfolgen, so der MDR Sachsen. Das bisherige Präventionsprogramm aus dem Jahr 2014 brachte bislang keinen Erfolg. Die Therapien sind kostspielig und nur bei 60 Prozent der Süchtigen erfolgreich. Viele werden rückfällig.

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