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Chemnitz: Zwei Haftbefehle nach Tötungsdelikt beantragt

Nach dem Tötungsdelikt auf dem Chemnitzer Stadtfest sind Haftbefehle gegen zwei Tatverdächtige beantragt worden. Der Vorfall hatte zu gewalttätigen Übergriffen in der Stadt gesorgt.
Chemnitz: Zwei Haftbefehle nach Tötungsdelikt beantragt© Screenshot/YouTube

Wie die Staatsanwaltschaft Chemnitz am Montag mitteilte, handelt es sich um einen 23-jährigen Syrer und einen 22-Jährigen Iraker, die am Sonntag vorläufig festgenommen wurden. Die beiden Männer seien dringend verdächtig, nach einem Streit ohne Grund mehrfach mit einem Messer auf einen 35-Jährigen Deutschen eingestochen zu haben.

Das Opfer starb kurz darauf im Krankenhaus. Die Ermittlungen zum Tatmotiv, zum genauen Ablauf der Tat und zur Tatwaffe dauern an, hieß es.

Die Bundesregierung hat Übergriffe auf Migranten in Chemnitz scharf verurteilt. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Montag in Berlin: "Was gestern in Chemnitz stellenweise zu sehen war und was ja auch in Videos festgehalten wurde, das hat in unserem Rechtsstaat keinen Platz." Er fügte hinzu: "Solche Zusammenrottungen, Hetzjagden auf Menschen anderen Aussehens, anderer Herkunft, oder der Versuch, Hass auf den Straßen zu verbreiten, das nehmen wir nicht hin, das hat bei uns in unseren Städten keinen Platz, und das kann ich für die Bundesregierung sagen, dass wir das auf das Schärfste verurteilen."

Am Sonntagnachmittag hatten sich rund 800 Menschen in der Chemnitzer Innenstadt versammelt. Unter den Demonstranten waren nach einem Bericht der Bild-Zeitung auch gewaltbereite Rechte, die gegen Ausländerkriminalität protestierten. Videos in sozialen Medien zeigten Übergriffe auf Migranten. Die Chemnitzer Polizei wollte dazu am Montag zunächst noch nichts sagen.

Seibert äußerte sich auch auf eine Frage zu einem Tweet des AfD-Bundestagsabgeordneten Markus Frohnmaier, der indirekt zur Selbstjustiz aufgerufen hatte: "In Deutschland ist kein Platz für Selbstjustiz, für Gruppen, die auf den Straßen Hass verbreiten wollen, für Intoleranz und für Extremismus", sagte der Regierungssprecher. Frohnmaier hatte auf Twitter geschrieben: "Wenn der Staat die Bürger nicht mehr schützen kann, gehen die Menschen auf die Straße und schützen sich selber."

Hintergrund der Demonstration war ein tödlicher Streit in der Nacht zum Sonntag nach dem Chemnitzer Stadtfest. Ein 35-jähriger Deutscher war im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben. An dem Streit waren nach ersten Ermittlungen der Polizei maximal zehn Personen mehrerer Nationalitäten beteiligt.

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(rt deutsch/dpa)

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