Deutschland

Amazon: Verdi nutzt Prime Day zum Streik

Prime Day bei Amazon: Während das Unternehmen auf Rekordumsätze hofft, nutzt Verdi den Aktionstag, um zu streiken. Die Gewerkschaft fordert vom Onlineriesen einen Gesundheitsvertrag. Amazon bereichere sich auf Kosten der Gesundheit seiner Beschäftigten.
Amazon: Verdi nutzt Prime Day zum StreikQuelle: Reuters

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten von Amazon für den heutigen Dienstag zum Streik aufgerufen. Wie schon in den vergangenen Jahren nutzt Verdi dafür den umsatzträchtigen Prime Day, einen Sonderverkaufstag, an dem Amazon mit umfangreichen Rabattaktionen auf sich aufmerksam macht.

Aktuell fordert Verdi vom Onlineriesen einen Gesundheitsvertrag.

Die Botschaft ist klar: Während der Onlineriese sich bereichert, wird an der Gesundheit der Beschäftigten gespart", sagte Stefanie Nutzenberger, für den Handel zuständiges Verdi-Vorstandsmitglied.

Die Beschäftigten von Amazon kämpften seit Jahren mit schweren gesundheitlichen Belastungen. Lange Schichten, lange Wege, monotone Arbeit sowie hohe physische und psychische Beanspruchung führten zu gesundheitlichen Problemen.

Mehr zum Thema - Erneute Streiks bei Amazon – US-Versandhändler sieht keinen Einfluss auf Geschäftstätigkeit

Verdi fordert vertraglich geregelte Maßnahmen zur Entlastung. Die von Amazon als gesundheitsfördernde Maßnahme angebotenen "Obsttage" bezeichnet Nutzenberger als Hohn:

Der Arbeitgeber hat die Verantwortung, für das körperliche und das psychische Wohl seiner Beschäftigten zu sorgen. Diese Verantwortung vernachlässigt Amazon seit Jahren und verweigert seinen Leuten das Recht auf festgeschriebene Regeln – in einem Tarifvertrag.

Das Ringen um einen Tarifvertrag ist der Hintergrund für den mittlerweile schon fünf Jahre andauernden Konflikt zwischen Verdi und Amazon. Bisher weigert sich Amazon, das sich als "fairen und verantwortungsvollen Arbeitgeber" sieht, mit Verdi überhaupt zu verhandeln. Allerdings betonte Verdi schon im Mai, dass mittlerweile gewährte Zugeständnisse des Unternehmens an die Beschäftigten – Lohnerhöhungen, zusätzliche Zahlungen, Weihnachtsgeld, Betriebsräte - auf die eigenen Forderungen zurückgingen. Zudem steige die Zahl der Verdi-Mitglieder bei Amazon.

Die Streiks am Dienstag finden in Bad Hersfeld, Leipzig, Graben, Rheinberg, Werne und Koblenz statt. Auch in Polen und Spanien planen die Amazon-Beschäftigten Aktionen. Amazon befürchtet jedoch keine Auswirkungen des Streiks auf den Ablauf des Prime Days. "Die Pakete kommen an", erklärte eine Sprecherin des Unternehmens am Montag.

Mehr zum Thema - Kein Tarifvertrag: Gewerkschaft Verdi droht Amazon mit Streiks im Weihnachtsgeschäft

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.