Deutschland

Wohnen mit Discounter: Aldi will in Berlin Wohnraum über seinen Filialen schaffen

Aldi-Nord will Mietraum in Berlin schaffen. Angedacht sind 2.000 Wohnungen mit Anbindung an eine Aldi-Filliale. Steigende Immobilienpreise machen es dem deutschen Discounter schwer, Verkaufsflächen zu finden. Die Idee der Wohnraumschaffung löst dieses Problem.
Wohnen mit Discounter: Aldi will in Berlin Wohnraum über seinen Filialen schaffen Quelle: Reuters © Fabrizio Bensch

Unten wird konsumiert, oben gelebt. Mit der Idee, Wohnungen in Berlin über Aldi-Supermärkten zu bauen, garantiert Aldi sich die Finanzierung und wird leichter an Baugenehmigungen gelangen, denn eingeschossige Discounter-Läden rauben den Platz zum Wohnen. Aldi bezeichnet sein Projekt als "gemischt genutzte Immobilien". In Hamburg wurde bereits mit dem Bau von Wohnungen begonnen. 

Jörg Michalek, Geschäftsführer der Aldi Immobilienverwaltung GmbH & Co. KG: 

Die Situation in und um Berlin betrifft uns gleich in zweierlei Hinsicht. Unser Bedarf entsteht vor allem an Standorten mit großflächigen Verkaufsstellen. Und natürlich möchten wir an möglichst hochfrequentierten Lagen für unsere Kunden da sein. Die Kombination von Aldi-Märkten und angeschlossenem Wohnraum ist deshalb eine konsequente und vor allem zukunftsorientierte Lösung. 

200 der Wohnungen sollen in Berlin-Neukölln und Lichtenberg gebaut werden. Planungen für 15 weitere Standorte in Berlin wurden schon angegangen. Wer der Vermieter der Wohnungen sein wird, ist bisher nicht bekannt. Eine Unternehmenssprecherin von Aldi-Nord gegenüber der Wirtschaftswoche: 

Denkbar ist sowohl eine Eigenverwaltung oder die Beauftragung von Wohnungsverwaltungsfirmen. 

Auch die Aldi-Supermärkte erfahren durch das "Umbauprojekt Aniko" eine Modernisierung. Hierin wird das Unternehmen 5 Milliarden Euro investieren und bis zum Jahr 2019 2.250 Filialen umbauen. Obst- und Gemüsebereiche werden vergrößert, das Brot- und Backangebot ausgeweitet und neu präsentiert. Das Innenleben der Aldi-Fillialen soll nach dem Umbau weg vom Discounter hin zum gewöhnlichen Supermarkt anderen Konkurrenz machen, ohne Verteuerungen für den Kunden. 

In Berlin fehlen circa 120.000 bezahlbare Wohnungen. Besonders fehlt es an Sozialwohnungen, denn rund 55 Prozent der Berliner haben Anspruch auf eine Sozialwohnung. Einen Wohnberechtigungsschein (WBS) für eine Sozialwohnung erhält ein Ein-Personen-Haushalt, wenn das Jahreseinkommen geringer als 16.800 Euro ist. 

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