Deutschland

AfD-Bundestagsabgeordneter verunglimpft Boris Beckers Sohn als "kleinen Halbneger"

Noah Becker, der Sohn der Tennis-Legende Boris Becker, wird vom AfD-Bundestagsabgeordneten Jens Maier bei Twitter rassistisch beleidigt. Mittlerweile ist sein Kommentar gelöscht. Maier bedaure die "Panne". Den Tweet soll ein Mitarbeiter verfasst haben.
AfD-Bundestagsabgeordneter verunglimpft Boris Beckers Sohn als "kleinen Halbneger"Quelle: www.globallookpress.com

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Jens Maier ist mit einem rassistischen Kommentar über Noah Becker, dem ältesten Sprössling des ehemaligen deutschen Tennisstars Boris Becker, aufgefallen. In einem Interview mit der Frauenzeitschrift Emotion erklärte Becker, der unter anderem als DJ arbeitet, Berlin sei im Vergleich zu London oder Paris eine „weiße Stadt“. Er selbst sei "wegen meiner braunen Hautfarbe attackiert worden". Noah Beckers Mutter stammt aus der Ehe eines Afroamerikaners und einer Deutschen.

Maier postete am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter einen Screenshot des Interviews und dazu noch den Satz: "Dem kleinen Halbneger scheint einfach zu wenig Beachtung geschenkt worden zu sein, anders lässt sich sein Verhalten nicht erklären." Der Tweet wurde später gelöscht.

Maier bedauere die "Panne" und wolle sich entschuldigen

Aus AfD-Kreisen hieß es am Mittwoch, Maier habe den Tweet nicht selbst abgesetzt. Der Autor der Zeilen sei ein Mitarbeiter. Der Dresdner Abgeordnete habe sich diesen inzwischen "zur Brust genommen". Er bedauere diese "Panne" und wolle sich "bei Herrn Becker dafür entschuldigen". Dem twitternden Mitarbeiter habe er eine Abmahnung erteilt.

Der "kleine Höcke" aus Dresden

Vor seinem Einzug in den Bundestag arbeitete Maier als Zivilrichter. Das Landgericht Dresden hatte ihm im August einen Verweis erteilt, weil er mit seinen rechten Parolen gegen das Mäßigungsgebot für Richter verstoßen habe. Der AfD-Landesverband Sachsen hatte im November ein Parteiausschlussverfahren gegen den Juristen zurückgezogen, das noch unter der inzwischen ausgeschiedenen Parteichefin Frauke Petry in Gang gekommen war. Grund für das Verfahren waren Äußerungen Maiers zu einem angeblichen deutschen "Schuldkult" und der "Herstellung von Mischvölkern" durch Zuwanderung. Maier wird dem extrem-rechten Parteiflügel um den Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke zugeschrieben. Maier hatte sich selbst als "kleiner Höcke" bezeichnet.

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(rt deutsch/dpa) 

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