Prost! BND lädt Agenten auf Staatskosten zum Oktoberfest

Das diesjährige Oktoberfest befindet sich in der Halbzeitphase. In diesem Jahr hielt das Synonym "Wies'n" sogar Einzug in den Online-Duden. Ein weiteres Novum ist eine Anlaufstelle namens "Sichere Wies'n für Frauen und Mädchen". Bereits 116 Mädchen suchten hier bisher Schutz und Hilfe. Außerdem schlug ein Blitz in ein Zelt ein und 20 Wies'n-Mitarbeiter erlitten Magen-Darm-Probleme. Dieser Vorfall soll nun untersucht werden.
Irgendwo in dem Getümmel aus Promis, Touristen und Einheimischen feiern auch Agenten ausländischer Geheimdienste auf Einladung des Bundesnachrichtendiensts mit. Eine Erklärung des BND zur Geheimhaltung der Oktoberfest-Teilnehmer aus Agentenkreisen:
Bei einer öffentlichen Bekanntgabe weiterer Einzelheiten bestünde die Gefahr, dass Unbefugte Rückschlüsse auf die Interessen der beteiligten ausländischen Nachrichtendienste ziehen könnten.
MdB Hans-Christian Ströbele von den Grünen versuchte 2015, an Informationen zu den Kosten der Bewirtung durch den BND zu gelangen. Auch der Bund der Steuerzahler kritisierte die Ausgaben. Das Kanzleramt gab 2015 an:
Die Termine werden mit Fachgesprächen verbunden, um den direkten Nutzen für das dienstliche Interesse zu ziehen.
Die Zeitung "Die Welt" bezieht sich in ihrem Artikel über die vom BND geladenen Agenten auf einen anonym bleiben wollenden BND-Mitarbeiter, der die Gesamtausgaben für die Oktoberfest-Einladungen auf lediglich 40.000 Euro bezifferte.