Deutschland

Präsident von Bolivien und scharfer US-Kritiker Evo Morales auf Staatsbesuch in Deutschland

Evo Morales, Präsident des plurinationalen Staates Bolivien, ist am Dienstag zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Berlin eingetroffen. Fokus der Gespräche liegt auf wirtschaftlichen und klimapolitischen Themen. Im Rahmen des CELAC-EU-Treffens im Juni 2015 in Brüssel hatte Morales zu einer "Koalition zwischen Lateinamerika und Europa zur Befreiung von der US-Dominanz" aufgerufen.
 Präsident von Bolivien und scharfer US-Kritiker Evo Morales auf Staatsbesuch in DeutschlandQuelle: Reuters © Fabrizio Bensch

Der Staatschef und Vorsitzender der Regierungspartei MAS (Bewegung zum Sozialismus) wird von sieben Ministern und weiteren hochrangigen Funktionären begleitet. Nach einem Treffen und Arbeitsessen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel wird Morales eine gemeinsame Pressekonferenz geben. Wie das Informationsportal Amerika21 berichtet, ist der Besuch in Deutschland „die erste Station einer insgesamt neuntägigen Europareise, die Morales zudem nach Frankreich, Irland und Italien führt“.

Der bolivianische Präsident wird sich am heutigen Mittwoch zudem mit führenden Politikern der Linksfraktion treffen. Die in Bolivien regierende MAS hatte bereits 2014 gemeinsam mit der Linkspartei ein Kooperations- und Unterstützungsabkommen unterzeichnet.

Als Höhepunkt des Berlin-Besuches von Evo Morales gilt seine Rede in der Technischen Universität. Zu dieser Veranstaltung haben sich nach Auskunft der Presseabteilung der TU bereits über 2.000 Besucher angemeldet. Zuvor hatte bereits der ecuadorianischen Präsident Rafael Correa in der TU Berlin eine vielbeachtete Rede gehalten.

Evo Morales gilt als einer der vehementesten Kritiker der US-Interessenspolitik in Lateinamerika. Wie von WikiLeaks veröffentlichte Depeschen der US-Botschaft in Bolivien aufzeigen, war die US-Botschaft im Jahr 2008 direkt über Putschversuche gegen Morales informiert und unterstützte maßgebliche die politische Opposition, die teilweise zum bewaffneten Kampf gegen die demokratisch gewählte Morales-Regierung aufrief. 

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