Deutschland

Deutsche Industrie warnt vor schwächerem Wachstum

Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie Siegfried Russwurm erwartet geringere Wachstumsraten vor dem Hintergrund der Corona-Situation und der antirussischen Sanktionen wegen des Konflikts in der Ukraine. Die Abhängigkeit von russischen Rohstoffen sei dabei eine "Achillesferse".
Deutsche Industrie warnt vor schwächerem WachstumQuelle: AFP © Odd ANDERSEN

Zum Tag der Industrie am Dienstag hat der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) bekannt gegeben, dass die Wirtschaftsleistung in Deutschland voraussichtlich um etwa 1,5 Prozent wachsen werde. Zu Anfang des Jahres vor dem Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine war die Industrie von einem Wachstum um etwa 3,5 Prozent ausgegangen. Auch die Aussichten auf ein Exportwachstum wurden von 4,5 Prozent im Januar auf mittlerweile 2,5 Prozent gesenkt.

Der Präsident des BDI Siegfried Russwurm sprach im Zusammenhang mit dem russischen Militäreinsatz in der Ukraine und den Auswirkungen der Corona-Situation von einer "doppelten Krise", die der deutschen Industrie zusetzen würde. Laut Russwurm habe sich Deutschland in "massive Abhängigkeiten" von russischen Rohstoffen begeben, was er in seiner Rede kritisierte:

"Wir haben uns die Feuerwehr gespart, weil wir das Brandrisiko für vernachlässigbar gehalten haben. Jetzt brennt es lichterloh."

Die Abhängigkeit vom russischen Gas und sonstigen Rohstoffen sei die "Achillesferse" des Industrielandes Deutschland, so Russwurm weiter.

Eine Rückkehr der Wirtschaft zu einem vorpandemischen Niveau hält Russwurm frühestens zum Jahresende für möglich. Dies könne allerdings nur dann geschehen, wenn Gas aus Russland weiterhin geliefert werde. Die Menge an Produktionsaufträgen für die Industrie sei rekordhoch, die Produktion selbst hänge aber stark von Rohstofflieferungen ab. Russwurm folgerte:

"Eine Unterbrechung hätte katastrophale Auswirkungen auf die produzierende Industrie und würde unsere Wirtschaft unweigerlich in die Rezession schicken."

Russwurm klagte außerdem über gestiegene Energiepreise, die den Unternehmen "immer mehr die Luft abschnüren werden". Er forderte die Bundesregierung dazu auf, die Stromsteuer und die Netzentgelte deutlich zu senken. Zuvor hatte Russlands Gasgigant Gazprom seine Lieferungen nach Eurpoa über die Pipeline Nord Stream 1 erheblich reduziert, ohne dabei selbst nennenswerte Verluste verzeichnen zu müssen.

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