Deutschland

Brandenburg: Versorger EWE erhöht Gaspreise zum 1. Juli um 30 Prozent

Die antirussischen Sanktionen aufgrund des Krieges in der Ukraine treiben die Gaspreise weiterhin nach oben. Durch die Insolvenzen einiger Anbieter und wegen großer Unsicherheiten suchen Kunden zunehmend renommierte Grundversorger auf. Ein großer Anbieter in Brandenburg mit Sitz in Niedersachsen erhöht nun die Kosten für die Verbraucher.
Brandenburg: Versorger EWE erhöht Gaspreise zum 1. Juli um 30 ProzentQuelle: www.globallookpress.com © Dirk Sattler

Der Energieversorger EWE hat angekündigt, den Gaspreis zum 1. Juli 2022 massiv zu erhöhen. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit, wie der RBB berichtet.

Um rund 30 Prozent werde der Erdgas-Preis für Kunden in der Grund- und Ersatzversorgung teurer werden, kündigte EWE an. Die Kilowattstunde steige im Preis auf 13,17 Cent brutto: Sie koste damit 3,11 Cent mehr als vorher. Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden müsse dadurch im Monat rund 52 Euro mehr für Gas ausgeben, das entspreche einer Steigerung von knapp 30 Prozent, teilte EWE mit. Die Preisanhebung betreffe etwa jeden fünften Kunden. Kunden mit sogenannten "Laufzeitverträgen" sind den Angaben zufolge bis zum Ende der Laufzeit erst einmal nicht betroffen, müssen aber spätestens danach mit einer Erhöhung rechnen.

Oliver Bolay, Geschäftsführer der EWE Vertrieb GmbH, begründete die Erhöhung in einer Mitteilung mit der angespannten Situation aufgrund des Krieges in der Ukraine, die für Gaskosten auf Rekordniveau sorge. Er sagte:

"Die Preisdynamik auf dem Energiemarkt ist ungebrochen. [...] Bereits zum 1. April war EWE gezwungen, die Preise zu erhöhen, da Energieanbieter Insolvenz anmelden mussten und ihre Lieferungen eingestellt haben. Für diese unerwarteten Neukunden musste EWE zu teuren Konditionen Mengen nachbeschaffen."

Der Energieversorger verzeichnet nach eigenen Angaben einen Zuwachs von Kunden. Grund dafür sei, dass viele Kunden die Sicherheit etablierter Grundversorger suchten, nachdem windige Anbieter zahlreiche Kunden zu Jahresbeginn vor die Tür gesetzt hatten, so Bolay weiter und ergänzte:

"Die Folge ist, dass EWE weiterhin auch für diese Kunden zu aktuellen hohen Kosten am Markt einkaufen muss. Die müssen wir in unseren Preisen berücksichtigen."

Das Unternehmen, ehemals mit dem Namen Energieversorgung Weser-Ems, mit Hauptsitz im niedersächsischen Oldenburg tritt als Aktiengesellschaft auf und befindet sich eigenen Angaben zufolge überwiegend in kommunaler Hand. EWE versorgt in Brandenburg, Polen und Nordwestdeutschland rund 700.000 Verbraucher mit Erdgas.

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