Deutschland

Sicherheitsreport 2022: Die Deutschen fürchten am meisten die Inflation

Die Deutschen sind beunruhigt über die hohe Inflationsrate, knapp gefolgt von den Sorgen über wirtschaftliche Schäden durch die COVID-19-Pandemie. Die Angst vor der Spaltung der Gesellschaft nimmt zu und die vor Russland als Gefahr steigt von 32 auf 66 Prozent.
Sicherheitsreport 2022: Die Deutschen fürchten am meisten die InflationQuelle: Gettyimages.ru © picture alliance / Kontributor

Der Sicherheitsreport des Centrums für Strategie und Höhere Führung wird seit 2011 vom Institut für Demoskopie Allensbach erhoben. Die Interviews für den Sicherheitsreport 2022 wurden vom 6. bis 20. Januar 2022 mündlich-persönlich durchgeführt, befragt wurden 1.090 Personen. Im Rahmen einer Pressemitteilung wurden die jüngsten Umfrageergebnisse veröffentlicht. Alle kursiv dargestellten Sätze sind Original-Formulierungen aus der Pressemitteilung.

Demnach fürchten 70 Prozent der Deutschen die aktuelle hohe Inflationsrate. 66 Prozent der Bundesbürger sind über die wirtschaftlichen Schäden der COVID-19-Pandemie besorgt. Die Befragungen haben demnach weiter ergeben, dass 62 Prozent der Deutschen befürchten, dass die Lage in Europa und in der Welt immer unberechenbarer wird. Russland und China werden mit Abstand als die größten Bedrohungen für den Weltfrieden wahrgenommen und über den Report mitgeteilt. Die ersten zwölf Plätze zum Themenkomplex, was die Bürger am Meisten beunruhige, belegen laut Pressemitteilung:

56 Prozent der Bundesbürger befürchten, dass es in der Gesellschaft zunehmende Spaltungstendenzen gibt. Die Mehrheit, 61 Prozent, hält jedoch die Demokratie durch Gruppierungen, "die gegen das politische System und seine Repräsentanten Front machen" (so die Formulierung in der Pressemitteilung), für nicht gefährdet:

Zu Bekanntheitsgrad und Beliebtheit der aktuell agierenden Politiker ergaben sich erneut Spitzenwerte für den neuen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Trotzdem denken 60 Prozent der Bundesbürger, dass die Pandemie mit der aktuellen Corona-Politik nicht in den Griff zu bekommen ist. 31 Prozent der Bundesbürger fühlen sich von neuen weltweiten Pandemien bedroht, dass sind 12 Prozent weniger, wie noch letztes Jahr. Auch die Sorge, sich selbst zu infizieren, ist gesunken. Das Vertrauen in die Gesundheitsversorgung in Deutschland ist stabil. 76 Prozent haben großes Vertrauen, dass sie medizinisch gut versorgt werden, wenn sie einen Arzt brauchen, 70 Prozent auch in die Notfallversorgung in Krankenhäusern. Die Zahlen zu den Politikern:

Das aktuell medial forcierte Thema um Russland und die Ukraine war ebenfalls Bestandteil des Fragenkatalogs. 62 Prozent der Bundesbürger befürchten, dass die Lage weltweit immer unberechenbarer wird. 37 Prozent der Bevölkerung machen sich gar große Sorgen, dass Deutschland in militärische Konflikte hineingezogen werden könnte. Die Überzeugung, dass von Russland große Gefahren ausgehen, ist binnen eines Jahres von 32 auf 66 Prozent angestiegen, die Einschätzung von China als Sicherheitsrisiko von 46 auf 60 Prozent. Die Pressemitteilung teilt mit, das dabei die Wahrnehmungen, also Antworten, "große Unterschiede zwischen der west- und der ostdeutschen Bevölkerung" ergeben hätten, und belegt dies mit zwei Tabellen zum Themenkomplex NATO. Die Tabelle, zum Thema der Länder, die vermeintlich eine Bedrohung für die Menschen in Deutschland darstellen:

Diese Tabelle zeigt zum Themenkomplex: "Eine breite Unterstützung gibt es in der Bevölkerung auch für die NATO-Mitgliedschaft: 72 Prozent der Bundesbürger halten diese für wichtig" nur die Antworten aus "Ostdeutschland", nicht jedoch die westdeutscher Befragten, da es sie in dem Sicherheitsreport 2022 nicht gibt:

Die Tabelle zum Thema Ost-West Wahrnehmung eines "Angriffs Russlands auf baltische Staaten". Auf ein Engagement bei der Verteidigung von baltischen Staaten wie Lettland, Litauen oder Estland angesprochen, reagieren die Deutschen noch zurückhaltender, besonders in Ostdeutschland: In Westdeutschland befürworten 39 Prozent der Bürger eine Verteidigung der baltischen Staaten im Falle eines Angriffs, in Ostdeutschland sind es gerade mal 20 Prozent:

Abschließend: Skeptisch blicken die Bundesbürger auf die Auslandseinsätze der Bundeswehr. Allerdings haben die Entwicklungen in Afghanistan nicht zu einer wesentlich kritischeren Haltung geführt. – 47 Prozent der Deutschen wären generell für einen Rückzug aus Auslandseinsätzen, das ist ein Anstieg um nur drei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Speziell der Einsatz in Mali wird von der Mehrheit abgelehnt, nur 16 Prozent der Deutschen befürworten eine Beteiligung an dem Einsatz in Mali.

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