Deutschland

"Komplettversagen der Regierung": Araber und Tschetschenen im Krieg um Berliner Unterwelt

Zwischen kriminellen Mitgliedern arabischstämmiger Clans, die seit Jahren die Geschäfte in der Berliner Unterwelt beherrschen, und tschetschenischen Kontrahenten bahnt sich ein Bandenkrieg an. Es geht um Macht und Geld. Experten sehen auch ein Versagen der Politik.
"Komplettversagen der Regierung": Araber und Tschetschenen im Krieg um Berliner UnterweltQuelle: www.globallookpress.com © Christoph Soeder / dpa

Drogen-, Waffen- und Antiquitätenhandel, Prostitution, Geldwäsche, Schutzgelderpressung: Seit Jahrzehnten haben kriminelle Mitglieder arabischstämmiger Großfamilien in der Hauptstadt die Vorherrschaft im Milieu. Sie generieren Beträge in Millionenhöhe. Ihre Macht und ihren Reichtum konnten sie auch dank lascher Gesetze hierzulande ausbauen. Darin sind sich Experten sicher. Benjamin Jendro von der Gewerkschaft der Polizei Berlin erklärte im Interview mit RT Deutsch:

Um welche Geldbeträge es letztlich geht, darüber können wir nur spekulieren. Wir müssen aber feststellen, dass durch lasche Gesetzgebung und durch unser Geldwäsche-Paradies Deutschland, wo man einfach eine halbe Million Euro auf den Tisch legt und man kriegt eine Villa, und keiner fragt danach, wo das Geld herkommt, ist viel in den legalen Kreislauf gespeist worden.  

Hundert Milliarden Euro würden in Deutschland jährlich reingewaschen, erklärt Jendro weiter. Dreistellige Millionenbeträge würden generiert.

Kriminelle tschetschenische Gruppierungen wollen mehr sein als Handlanger der arabischstämmigen Clans

Ein größeres Stück vom Kuchen wollen offenbar nun auch kriminelle tschetschenische Gruppierungen abhaben, die bislang als Handlanger der großen Spieler aus den Reihen der arabischstämmigen Clans fungierten. Michael Kuhr, Leiter eines Sicherheitsdienstes in Berlin, erklärte:

Da entstehen jetzt Machtkämpfe. Die arabisch-deutsche Community muss sich nun verteidigen. 

Dies konnte man bereits am vergangenen Wochenende beobachten, als es in den Berliner Stadtteilen Neukölln und Gesundbrunnen zu drei Vorfällen mit mehreren teils schwer verletzten Personen kam. Tschetschenen und Mitglieder arabischstämmiger Clans waren mit Messern und Schlagstöcken aneinandergeraten. Hintergrund könnten Revierstreitigkeiten sein.

Auch aus den Ermittlerkreisen kommen bereits Warnungen vor einem eskalierenden Bandenkrieg. Besonders besorgniserregend dabei ist die Tatsache, dass es sich bei den tschetschenischen Kriminellen zum Teil auch kampferfahrene Personen handelt. Dies sieht auch Jendro so: 

Bei den Tschetschenen ist es schon so, dass wir es aufgrund ihrer Kultur, teilweise auch aufgrund ihrer eigenen Historie, denn da haben wir Leute, die auch im Krieg gekämpft haben, dass wir es zum einen mit einer anderen Mentalität und mit einer anderen Kampferfahrung zu tun haben.

Dort bestehe auch die Skrupellosigkeit, vor gewalttätigen Aktionen nicht zurückzuschrecken. Auch das Bundeskriminalamt (BKA) hatte kürzlich in einem Lagebericht die kriminellen Tschetschenen als besonders gewalttätig beschrieben. Die Banden "wiesen eine überdurchschnittlich hohe Eskalations- und Gewaltbereitschaft auf", steht es darin. Die Abteilung 4 des Berliner LKA, zuständig für organisierte Kriminalität (OK), schrieb vor einem Jahr:

Vor dem Hintergrund ihres auf extremer Gewaltanwendung und Abschreckung basierenden Vorgehens und dem starken Streben, ihren Einfluss in alle Richtungen auszubauen, haben tschetschenische OK-Gruppierungen in den letzten Jahren ihren Einfluss hier merklich ausgeweitet.

Eine weitere Sorge der Polizei stellt die Gefahr dar, dass "vereinzelt" Verbindungen von Einzelpersonen der "tschetschenischen OK-Szene zu islamistischen Strukturen erkennbar" seien.

Große länderübergreifende Netzwerke und Abschottung nach außen 

Die tschetschenische Community zeichnet sich nach Angaben der Polizei durch große auch länderübergreifende Netzwerke sowie eine Abschottung nach außen aus. Das Gleiche gilt auch für die arabischstämmigen Clans, insbesondere für die kriminellen Mitglieder. Jendro betonte: 

Egal ob die Leute hier aufgewachsen sind oder nicht, wir haben es gerade bei arabischen Großfamilien mit sehr patriarchalischen Systemen zu tun. Da wird eine Paralleljustiz aufgebaut. 

Eine Sozialisierung habe hier nicht überall stattgefunden. Auch die Ablehnung des Rechtsstaates und der Institutionen hierzulande sehe man. Eine Kooperation mit den Behörden werde abgelehnt. Das Gleiche gilt laut Experten auch für die kriminellen tschetschenischen Gruppierungen.

Die Machtlosigkeit der Justiz liegt Michael Kuhr zufolge auch am Versagen der Politik:

Sie haben gemerkt, sie können hier machen, was sie wollen. Es gibt keine starken, keine harten Regeln seitens der Regierung.

Die Bestrafungen für Straftaten seien lächerlich und hätten keinen abschreckenden Charakter. Die Kriminellen würden einfach weitermachen. Die Regierung habe bei der Integration "komplett versagt, weil sie keine klaren Regeln schafft, damit diese Leute auch abgeschreckt sind", erklärte Kuhr gegenüber RT Deutsch.

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