Deutschland

CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer: Maskenpflicht am Arbeitsplatz denkbar

In Frankreich soll künftig eine Maskenpflicht in Unternehmen gelten. Betroffen sind alle Räume, wo sich Mitarbeiter begegnen können. Nun plädiert CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer dafür, auch für Deutschland die Maskenpflicht am Arbeitsplatz zu prüfen. Kritik hierzu äußert der DGB.
CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer: Maskenpflicht am Arbeitsplatz denkbarQuelle: www.globallookpress.com © Michael Kappeler / dpa

Nordrhein-Westfalen ist das erste Bundesland, das eine Maskenpflicht im Schulunterricht eingeführt hat. Seit Beginn dieses Schuljahres müssen alle Lernenden ab der fünften Klasse zum Schutz vor dem Coronavirus einen Mund-Nasen-Schutz auch in den Klassenräumen tragen. Dies gilt vorerst bis Ende des Monats. Eine solche Anordnung hatte zuletzt auch Offenbach in Hessen aufgrund der Angabe steigender Corona-Zahlen getroffen. Ansonsten beschränkt sich die Maskenpflicht an den Schulen in Deutschland bisher vorwiegend auf Bereiche außerhalb des Klassenzimmers.

In Frankreich derweil soll künftig eine Maskenpflicht in Unternehmen gelten. Betroffen von der neuen Regelung seien etwa Besprechungsräume, Freiflächen, Korridore, Umkleideräume oder Gemeinschaftsbüros. Nur Einzelbüros sind ausgenommen. Zuvor galt lediglich die Empfehlung, Masken am Arbeitsplatz zu tragen, wenn ein Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Die neuen Regeln sollten Ende August in Kraft treten.

In Deutschland plädiert nun CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer dafür, im Fall steigender Corona-Zahlen eine bundesweite Maskenpflicht ebenfalls am Arbeitsplatz und im Schulunterricht zu prüfen. Viele Unternehmen hätten die Maskenpflicht am Arbeitsplatz bereits eingeführt, sagte sie der Welt am Sonntag.

Das könnte auf jeden Fall ein Schritt sein, der auch bundesweit verpflichtend wird, jedenfalls wenn damit die Schließung ganzer Branchen verhindert werden könnte.

Das gelte auch für die Schulen. So sagte Kramp-Karrenbauer weiter: 

Wenn das obligatorische Tragen von Masken im Unterricht dazu führt, dass wir die Schließung der Schulen umgehen, dann sollten wir darüber nachdenken. Die Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen scheinen nicht so schlecht zu sein.

Die Maske gehört beim Einkaufen und in Bussen und Bahnen inzwischen landesweit zum Alltag. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte im Deutschlandfunk, er werde sich für eine einheitliche Maskenpflicht einsetzten.

Wir müssen sogar überlegen, ob wir die Maskenpflicht an einigen Stellen jetzt gerade noch einmal in den nächsten ein, zwei Monaten vielleicht noch verstärken können.

Kritik an den Gedankenspielen zur Maskenpflicht am Arbeitsplatz kam vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Es könne nicht sein, dass mit einer "billigen Maskenlösung" Arbeitgeber und Länder aus der Pflicht entlassen würden, für wirksame Maßnahmen zu sorgen, sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

Nicht blinder Aktionismus, sondern sachgerechte Maßnahmen, die tatsächlich vor Infektionen schützen, sind nun gefragt.

Piel rief dazu auf, zunächst in Gebäude und Technik zu investieren. Dann müssten kleine, feste Gruppen gebildet oder Aufgaben im Mix zwischen Präsenz, Homeoffice und Homeschooling erledigt werden. Sie verwies auf aktuelle Arbeitsschutzregeln, die kürzlich vom Bundesarbeitsministerium und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin veröffentlicht wurden. Diese stellten klar, dass "Masken als persönliche Schutzmaßnahme in Betrieben und Schulen erst an letzter Stelle" stünden.

Denn das stundenlange Tragen einer Maske stellt für alle Betroffenen eine erhebliche Belastung dar.

Zuallererst müssten technische und organisatorische Schutzmaßnahmen des Arbeitgebers und der Schulverwaltungen umgesetzt werden, um mögliche Gefährdungen abzuwenden.

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(rt/dpa)

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