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Verdächtiger in VW-Spitzelaffäre soll in Auto verbrannt sein

Der mutmaßliche "VW-Maulwurf", der interne Sitzungen des Konzerns zum Lieferanten Prevent aufgezeichnet haben soll, ist laut Medienberichten tot. Seine Leiche soll in einem verbrannten Fahrzeug aufgefunden worden sein. Damit wird die VW-Affäre immer undurchsichtiger.
Verdächtiger in VW-Spitzelaffäre soll in Auto verbrannt seinQuelle: AFP © Ina Fassbender

Der vom Volkswagen-Konzern als mutmaßlicher "Maulwurf" identifizierte Mitarbeiter soll tot sein. Darüber berichteten zuerst die Helmstedter Nachrichten. Laut dem Bericht handelt es sich bei der Leiche, die am Montagabend in einem kleinen Ort nahe Helmstedt in einem brennenden Auto gefunden wurde, um den Verdächtigen. Die Helmstedter Nachrichten beriefen sich auf gesicherte Informationen.

Laut der Staatsanwaltschaft Braunschweig handelt es sich bei dem verbrannten Fahrzeug um den Wagen des mutmaßlichen "Maulwurfs". Jedoch liege das Obduktionsergebnis erst zum Teil vor. Die zweifelsfreie Identifizierung steht also noch aus. Am Körper der Person sei keinerlei Fremdeinwirkung festzustellen gewesen, erklärte Staatsanwältin Julia Meyer dem Handelsblatt. Es sei "sehr wahrscheinlich, dass es sich um den Verdächtigen handelt", zitiert das Handelsblatt VW-Konzernkreise.

In der VW-Abhöraffäre zum Dauerstreit mit dem Zulieferer Prevent ermittelten Strafbehörden schon zuvor wegen eines möglichen Brandanschlags auf das Haus des mutmaßlichen konzerninternen Spitzels. Am Montag der vergangenen Woche erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Braunschweig mit Blick auf parallel laufende Ermittlungen zu heimlich aufgezeichneten Gesprächen über den Umgang mit dem missliebigen Lieferanten: "Ein möglicher Zusammenhang zu dem Brandverfahren wird von uns geprüft."

Streit über Lieferkonditionen artet aus

Der Verdächtige soll in den Jahren 2017 und 2018 ein leitender Volkswagen-Mitarbeiter gewesen sein und Interna des Konzerns mitgeschnitten haben – der Autobauer stellte daraufhin Strafanzeige. Offiziell ermittelten die Braunschweiger Staatsanwälte im Fall der abgehörten Prevent-Beratungen bisher gegen unbekannt.

Volkswagen und Prevent liegen seit Jahren in einem erbitterten Clinch. Der von der bosnischen Unternehmerfamilie Hastor kontrollierte Autozulieferer hatte 2016 die Versorgung mit Getriebegehäusen und Sitzbezügen zwischenzeitlich ausgesetzt, was VW zu einem mehrtägigen teuren Produktionsstopp im Stammwerk Wolfsburg und an weiteren Standorten zwang. Auslöser war ein heftiger Streit über Preise und Lieferkonditionen. In mehreren anderen Ländern gab es ähnliche Konflikte, auch mit weiteren Autobauern stritt sich Prevent.

Bei der kürzlich bekannt gewordenen Abhöraktion ging es um vertrauliches Audiomaterial aus einer VW-Arbeitsgruppe. Bevor der Konzern im März 2018 alle Verträge mit Prevent kündigte, sollen Unternehmensvertreter länger beraten haben, ob und wie der Zulieferer "ausgesteuert" werden könne, wie es im Branchenjargon heißt.

Der mutmaßliche Maulwurf wurde intern mittlerweile enttarnt – über seine Identität und die genauen Beweggründe sind allerdings noch keine Einzelheiten bekannt. VW will sich mit Aussagen zurückhalten, solange staatsanwaltschaftliche Ermittlungen laufen. Fest stehe aber bereits: "Volkswagen wurde Opfer einer illegalen Abhör-Attacke."

Prevent wiederum habe keine Kenntnis von den Mitschnitten gehabt, hatte ein Sprecher der Gruppe gesagt. Man sei erst recht nicht an deren Erstellung beteiligt gewesen und sehe sich nun selbst geschädigt, weshalb rechtliche Schritte geprüft würden. Die Firma hatte in der Vergangenheit ihrerseits VW vorgeworfen, per Auftrag Mitarbeiter beschattet und ausspioniert zu haben.

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