Deutschland

Neue Spurensuche im Fall Maddie: Kleingarten bei Hannover umgegraben (Video)

Im Fall der vor 13 Jahren verschwundenen Maddie McCann kam es am Dienstag zu einem erneuten Polizeieinsatz in Niedersachsen. Die Beamten nahmen die Durchsuchung einer Kleingartenparzelle in der Nähe von Hannover vor, hieß es aus der Staatsanwaltschaft Braunschweig.
Neue Spurensuche im Fall Maddie: Kleingarten bei Hannover umgegraben (Video)Quelle: AFP © Hauke-Christian Dittrich

Der Einsatz stehe im Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen Mordes gegen den verdächtigen 43-jährigen Deutschen, sagte eine Sprecherin der Behörde am Dienstag. Was in dem Kleingarten gesucht werde, wurde nicht präzisiert. Auf dem Grundstück wurden mit Hilfe eines kleinen Baggers Grabarbeiten durchgeführt, mehrere Polizisten durchkämmten das Erdreich mit Schaufeln und Harken. Auch Beamte der Spurensicherung in weißen Anzügen sowie ein Spürhund waren am Ort zu sehen. Über die Durchsuchung unter Beteiligung des Bundeskriminalamtes (BKA) hatte zuerst die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet.

Der wegen anderer Delikte in Kiel inhaftierte 43-jährige Christian B. steht im Verdacht, 2007 die dreijährige Britin Maddie aus einer Ferienanlage in Portugal entführt zu haben. Die Ermittler in Deutschland gehen davon aus, dass das Mädchen inzwischen tot ist. Am 3. Mai 2007 soll der Mann zu "tatrelevanter" Zeit im portugiesischen Praia da Luz mit dem Handy telefoniert haben. Das BKA ermittelt nach Zeugenhinweisen bereits seit 2013 im Fall Maddie gegen den Deutschen – allerdings reichten die Indizien bisher für eine Anklage nicht aus. Der Beschuldigte wollte sich nach Angaben seiner Verteidiger bislang nicht zur Sache äußern.

Das Landgericht Braunschweig hatte den 43-Jährigen Ende 2019 wegen schwerer Vergewaltigung unter Einbeziehung früherer Strafen zu sieben Jahren Haft verurteilt. Er hatte 2005 in Praia da Luz eine damals 72-jährige Amerikanerin vergewaltigt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Deutsche ist auch wegen sexuellen Kindesmissbrauchs vorbestraft. Die Ermittler in Braunschweig sind für den Fall zuständig, weil der Verdächtige seinen letzten deutschen Wohnsitz in der Stadt hatte.

Außerdem soll er Medienberichten zufolge mehrere Jahre in der niedersächsischen Landeshauptstadt verbracht haben. Laut eines Sprechers der Staatsanwaltschaft Hannover wurde Christian B. vom Amtsgericht Hannover 2010 aufgrund von Urkundenfälschung und 2013 wegen gemeinschaftlichen Diebstahls zu Geldstrafen verurteilt. In den Jahren 2013 bis 2015 pendelte er zwischen Deutschland und Portugal, so der Sprecher weiter. Ende 2012 hatte der Verdächtige zusammen mit seiner damaligen Lebensgefährtin einen Kiosk in Braunschweig eröffnet. Nach der Trennung führte er den Laden allein weiter, bis er ihn sowie die angrenzende Wohnung eineinhalb Jahre später aufgab.

Nach Medienberichten soll die Durchsuchung des Kleingartengrundstücks in der Nähe des Stichkanals Hannover-Linden am Mittwoch fortgesetzt werden.

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(rt/dpa)

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