Deutschland

Kreative Berliner Verkehrspolitik: Ein "Pop-up-Park" für die "Fußgänger*innen"

Im Berliner Bezirk Friedrichshain wurde die erste "Klimastraße" freigegeben. Ein Stück Straße wurde für den Verkehr gesperrt und bleibt Fußgängern vorbehalten. Die Bezirksverwaltung ist stolz auf sich. Doch es gibt auch deutliche Kritik.
Kreative Berliner Verkehrspolitik: Ein "Pop-up-Park" für die "Fußgänger*innen"© Screenshot: Youtube / Carolin Matthie

Berlin verfügt seit Freitag vergangener Woche nicht nur über "Pop-up-Radwege" und "Pop-up-Busspuren", sondern auch über eine "Pop-up-Klimastraße", der weitere folgen sollen.

An diesem Tag eröffneten die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann, und Umweltstadträtin Clara Herrmann, was sie die "erste temporäre Klimastraße" des Bezirks nennen.

Diese "Klimastraße" besteht aus einem Abschnitt der Danneckerstraße im Friedrichshainer Rudolfkiez, die zwischen Rotherstraße und Rudolfstraße für Kraftfahrzeuge gesperrt wurde. Zur Absperrung dienen rot-weiße Barrieren – und 20 Kübelpflanzen.

Das Bezirksamt lobte sich selbst für diese Maßnahme in einer Pressemitteilung vom Freitag so:

Künftig ist der Abschnitt zwischen Rotherstraße und Rudolfstraße für den Kfz- und Radverkehr gesperrt und mit 20 Kübelpflanzen als grüne Oase zur Naherholung gestaltet. Mit dieser kleinen Fußgänger*innen-Zone im Rudolfkiez entsteht Raum für Bewegung und Spielmöglichkeiten an der frischen Luft. Die Begrünung des Straßenraumes verbessert das Mikroklima und die Aufenthaltsqualität deutlich. Sie spendet Schatten und kühlt den aufgeheizten Straßenraum. Perspektivisch soll die Klimastraße mit zusätzlichen Maßnahmen weiterentwickelt werden.

Die Umweltstadträtin pries die Vorteile der für den Verkehr gesperrten Straße so:

In der Klimastraße kann gerollert, mit Straßenkreide gemalt oder einfach nur getobt werden – Kinder sollen ihren Bewegungsdrang ausleben können. Mit der Begrünung leisten wir einen Beitrag zum urbanen Klimaschutz: Bäume sind die besten Klimaschützer. Sie filtern die Luft und spenden Schatten. Die Klimastraße verwandelt eine ehemals durch Blech geprägte Straße in einen grünen Freiraum für die Menschen. Die Nachbar*innen sind eingeladen die Straße als Ort der Begegnung zu nutzen. Nach Pop-Up-Bike-Lane kommt der Pop-Up-Park.

Bei den Pflanzen handele es sich um robuste Gehölzarten, die mit der Erderwärmung besser zurechtkämen als andere, so Herrmann: "Linde, Ahorn, Flieder, Felsenbirne, Haselnuss". Anwohner haben Gieß-Partnerschaften für die zehn Bäume und zehn Sträucher übernommen.

Die straßenverkehrsrechtliche Anordnung, die der Einrichtung der "Klimastraße" zugrunde liegt, gilt bis Ende August, soll aber – wie die der "Pop-up-Bikelanes" – zeitlich verlängert werden. Auf der Liste für mögliche neue "Pop-up-Fußgängerbereiche" im Bezirk stehen der Schleidenplatz, ein Abschnitt der Krautstraße, beide in Friedrichshain, sowie der Lausitzer Platz in Kreuzberg.

Während unter den Anwohnern die Zustimmung zu dieser besonderen Art der Verkehrsberuhigung vor ihrer Tür zu überwiegen scheint, gibt es in den sozialen Medien vor allem Kritik. Die Youtuberin Carolin Matthie nannte die "Klimastraße" bei einer Begehung "noch jämmerlicher, als ich's mir vorgestellt hab". Matthie verwies auch auf die Kosten, die vermutlich wieder einmal in keinem Verhältnis zu dem sehr überschaubaren Nutzen stünden.

Andere Kritiker verwiesen darauf, dass der Verkehr insgesamt zunehme, wenn Autofahrer diese gesperrte Strecke umfahren müssen. Verwiesen wurde auch auf die allgegenwärtige Verwahrlosung von Parks und Grünanlagen im Bezirk, der mit solcher Symbolpolitik an anderer Stelle nicht abzuhelfen sei.

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