Twitter-Spott: Kann Katrin Göring-Eckardt rechnen?

Katrin Göring-Eckardt, die aus Thüringen stammende Vorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen, sorgte am Sonntag auf Twitter für Spott, als sie sich in einem Tweet zu Straßennamen in Jena augenscheinlich verrechnete.
Die Grünen-Fraktionschefin schrieb in dem später gelöschten Tweet:
166 Straßen in Jena sind nach Männern benannt, und gerade mal 17 Straßen nach Frauen, als nur 1,7%!
Liebe @GoeringEckardt , das einfache 1×1 kann ziemlich schwierig sein. Ob es am Klimasommer liegt, an Kobolden oder an Pferderomantik - wir werden es wohl nicht erfahren. https://t.co/yefTunez8S
— Mirko Freitag (@Freitagliestmit) July 19, 2020
Unter den Nutzern entstand der Eindruck, dass Göring-Eckardt die Anzahl der nach Frauen benannten Straßen zur der nach Männern benannten ins Verhältnis gesetzt hätte und dabei zu einer viel zu niedrigen Prozentzahl als Ergebnis gelangt war. Über die Politikerin ergoss sich Spott. So schrieb der RT-Redakteur Florian Warweg:
Wie ist Göring-Eckardt 1984 durch das DDR-Abitur an der EOS Arnoldi … gekommen? PS, Verständnisfrage: Wird bei Konzepten von Die Grünen zu "New Green Deal" auch so "gerechnet"?
Wie ist Göring-Eckardt 1984 durch das DDR-Abitur an der EOS Arnoldi in Gera gekommen? PS Verständnisfrage: Wird bei Konzepten von @Die_Gruenen zu "New Green Deal" auch so "gerechnet"? pic.twitter.com/ORGedFDnQW
— Florian Warweg (@FWarweg) July 19, 2020
Nach einigen Stunden wurde der Tweet gelöscht – und Mitarbeiter Göring-Eckardts setzten diese Nachricht ab:
Hinweis: die 1,7% beziehen sich auf die Gesamtanzahl der Straßen (1016). Viele Grüße, Team KGE
Hinweis: die 1,7% beziehen sich auf die Gesamtanzahl der Straßen (1016). Viele Grüße,Team KGE
— Katrin Göring-Eckardt MdB (@GoeringEckardt) July 19, 2020
Nicht alle Nutzer nahmen der Grünen und ihren Mitarbeitern diese Klarstellung ab. Warweg verwies darauf, dass es offiziell nur knapp 900 Straßen in der Stadt gebe, und die Prozentangabe ohnehin manipulativ sei, wenn der Großteil der Straßen weder nach Männern noch Frauen benannt sei.
Auch andere Nutzer wiesen auf diesen Umstand hin.
Sollte man das dann nicht erstmal auf die Anzahl Straßen beziehen, die überhaupt nach Personen benannt sind? Ich kann doch nicht eine Angela-Merkel-Straße in Relation zu einem Gladiolenweg setzen, oder?
— Daniel_Looking (@DanielLooking) July 19, 2020
Doch Göring-Eckardt fand auch Unterstützer. Ein Nutzer verteidigte sie und mit ihr die DDR-Schulbildung – und kritisierte dafür Warweg:
Nun Frau Göring-Eckardt, ich mag sie und ihre Politik auch nicht, aber wer in der DDR Abitur gemacht, kann natürlich richtig rechnen, anders als viele Nach-Wende-Gymnasiasten und Twitterer...
Nun Frau Göring-Eckardt, ich mag sie und ihre Politik auch nicht, aber wer in der DDR Abitur gemacht, kann natürlich richtig rechnen, anders als viele Nach-Wende-Gymnasiasten und Twitterer...
— Frank Richter 🧢 ☔ (@FrankRichter_FH) July 19, 2020
Andere Nutzer kamen gleich mit Namensvorschlägen für neu zu benennende oder umzubenennende Straßen.
wie wäre es den mit einer Göring-Eckardt-Strße ..... der Name kann dann für eine Frau stehen oder für zwei Männer .... das ist doch gerecht .... #niemalsGrüne
— erik (@erik51473010) July 20, 2020
Ab 2021 in jeder Stadt mindestens eine ‚Angela Merkel Strasse‘ - so hätten es die Grünen gerne.
— Philipp T. Meyer (@philipptmeyer) July 20, 2020
Katrin Göring-Eckardt legte 1984 an der EOS Arnoldi in Gotha, der heutigen Arnoldischule, ihr Abitur ab. Ihr Studium der Theologie an der Universität Leipzig brach sie 1988 ab. Zur Wendezeit in der DDR ging Göring-Eckardt in die Politik, wurde Gründungsmitglied beim "Demokratischen Aufbruch", ging 1990 zur Bürgerbewegung "Demokratie Jetzt" und kam so zum Bündnis 90.
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