Deutschland

Christchurch zum Vorbild: Anschlag auf Muslime in Niedersachsen verhindert

Nach einer Online-Terrordrohung nahmen die Sicherheitsbehörden einen mutmaßlichen Rechtsextremen in Niedersachsen fest. Der 21-Jährige aus Hildesheim habe sich von dem Blutbad im neuseeländischen Christchurch inspirieren lassen und gezielt Muslime töten wollen.
Christchurch zum Vorbild: Anschlag auf Muslime in Niedersachsen verhindertQuelle: www.globallookpress.com © Marius Bulling

Laut Angaben der Generalstaatsanwaltschaft in Celle soll der Tatverdächtige in einem Internet-Chat einen Anschlag mit mehreren Toten angekündigt haben. Dabei habe er auf den rechtsextremistischen Attentäter von Christchurch Brenton Tarrant Bezug genommen und angegeben, sein Ziel sei es, Muslime zu töten. Bei dem Anschlag auf zwei Moscheen in Christchurch in Neuseeland im März 2019 wurden insgesamt 51 Menschen getötet und circa 50 weitere verletzt.

Die Drohung stammt der Mitteilung zufolge vom 29. Mai. Der 21-Jährige soll sich nach bisherigen Erkenntnissen aber schon seit längerem mit der Idee beschäftigt haben, einen Anschlag mit zahlreichen Toten zu begehen, um weltweit mediale Aufmerksamkeit zu erhalten. Nachdem der Chatpartner die Polizei im nordrhein-westfälischen Hagen eingeschaltet hatte, wurde der Hildesheimer am Tag nach der Drohung in Gewahrsam genommen.

Spezialkräfte holten den 21-Jährigen am frühen Morgen aus seiner Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Polizei und Staatsanwaltschaft gingen allerdings zunächst davon aus, dass der Hintergrund der Drohungen der psychische Zustand des Mannes sei. Eine politische Motivation schlossen die Ermittler zu diesem Zeitpunkt aus. Das hat sich mittlerweile jedoch geändert.

Bei einer Durchsuchung in der Wohnung des Mannes seien Waffen sowie Dateien mit rechtsradikalen Inhalten sichergestellt worden. Um welche Art von Waffen und Inhalten es sich genau handelte, wollte eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nicht sagen. Auch zur Gefährdungslage machte sie auf Nachfrage keine näheren Angaben. Die Hildesheimer Allgemeine Zeitung identifizierte den mutmaßlichen Rechtsterroristen als Felix F. und berichtete, bei dem Mann seien zwei Armbrüste sichergestellt worden. Diese hätten mit wenigen Handgriffen schussfertig gemacht werden können.

Das Landgericht Lüneburg erließ Haftbefehl wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und, aufgrund der Anschaffung der Waffen, des Verdachts der Terrorismusfinanzierung. Das Amtsgericht Hildesheim hatte den Antrag auf Haft zuvor abgelehnt, wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte.

Der Mann werde nun aus dem polizeilichen Gewahrsam in die Untersuchungshaft in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Die Zentralstelle Terrorismusbekämpfung habe die Ermittlungen übernommen, hieß es.

Mehr zum ThemaDeutschland: Zahl der Rechtsextremisten steigt

(rt/dpa)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.