Deutschland

"In Zeiten globaler Gesundheitskrise": Deutsche Welle ehrt bedrängte Corona-Berichterstatter

Am Sonntag wird der Internationale Tag der Pressefreiheit gefeiert. Vor allem während der Corona-Pandemie sehen sich etliche Medien und Journalisten von Repressalien bedroht. Die Deutsche Welle konzentriert sich mit ihrem "Freiheitspreis" vor allem auf den Raum außerhalb der transatlantischen Gemeinschaft.
"In Zeiten globaler Gesundheitskrise": Deutsche Welle ehrt bedrängte Corona-BerichterstatterQuelle: Reuters © Annegret Hilse

Den "Internationalen Tag der Pressefreiheit" zum Anlass nehmend erklärte der Geschäftsführer von "Reporter ohne Grenzen" Mihr, dass die Coronas-Pandemie vielerorts als Gelegenheit benutzt werde, um "unabhängige Stimmen" zum Schweigen zu bringen. Besonders deutlich sichtbar sei die Unterdrückung in China, wo die Kommunistische Partei nur ihr eigenes Narrativ in Sachen COVID-19 zulasse und Kritiker mundtot gemacht würden. 

Die Deutsche Welle widmet ihren diesjährigen Freiheitspreis zeitgleich all jenen Journalisten weltweit, die wegen ihrer Berichterstattung über die Corona-Pandemie unter "Repressionen" leiden.

Intendant Peter Limbourg sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur:

Wir haben eine Situation, in der durch diese Pandemie nicht nur die Gesundheit von Menschen bedroht ist, sondern auch die Freiheitsrechte und damit die Pressefreiheit in hohem Maße durch Einschränkungen bedroht sind", so laut der Deutschen Welle.

Diese Einschränkungen wolle er zwar nicht grundsätzlich verurteilen, weil diese dem Gesundheitsschutz dienten. Zugleich müssten allerdings die Maßnahmen von Regierungen von Journalisten kritisch begleitet werden. Sein Augenmerk legt Limbourgh dabei auf Staaten außerhalb der transatlantischen Gemeinschaft.

Die Corona-Krise werde "in vielen Staaten – angefangen in China – auch genutzt, um die Pressefreiheit und andere Freiheitsrechte zu unterdrücken". Mit dem Preis wolle man auf derlei Umstände aufmerksam machen, betonte Limbourg.

Der Freiheitspreis Freedom of Speech Award wird seit 2015 vergeben. Damit will man laut eigener Aussage Personen oder Initiativen für ihre herausragende Förderung der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit auszeichnen.

Das Projekt stärkt die Unterstützung der DW für die Meinungs- und Redefreiheit sowie die Medienfreiheit und bindet das weltweite Publikum der DW zu diesen Themen sowohl online als auch auf Twitter und Facebook ein", heißt es dazu auf den Seiten der Deutsche Welle.

"In einer Zeit einer globalen Gesundheitskrise hat Journalismus eine Schlüsselfunktion, und jeder Journalist trägt eine große Verantwortung", erklärte DW-Chef Limbourg bei der Bekanntgabe der Preisträgerinnen und Preisträger in Berlin.

Bürger jeden Landes haben das Recht auf Zugang zu faktengestützten Informationen und kritischen Erkenntnissen. Jede Form der Zensur kann Leben kosten! Versuche, die Berichterstattung über die aktuelle Situation zu kriminalisieren, verletzen eindeutig die Meinungsfreiheit", erklärte Limbourg anlässlich der Verleihung des diesjährigen Freiheitspreises.

Zum Internationalen Tag der Pressefreiheit meldete sich auch das deutsche Außenministerium zu Wort:

Pressefreiheit und der Schutz von Journalisten sind für funktionierende Demokratien von zentraler Bedeutung: Insbesondere während #COVID19 braucht die Öffentlichkeit Zugang zu verlässlichen Informationen", hieß es vom Auswärtigen Amt zu dieser Gelegenheit.

Zuletzt kündigte der Videokanal Youtube an, zahlreiche Inhalte zum Coronavirus zu löschen. Dabei geht es um "falsche Informationen auf der Plattform" über die Verbreitung und Behandlung von COVID-19, die den offiziellen Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) widersprechen.

Derweil tat sich die Deutsche Welle zuletzt mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien hervor. Demnach nutze RT Deutsch die Corona-Pandemie, um "das Publikum durch widersprüchliche Nachrichten zu verunsichern".

Am Internationalen Tag der Pressefreiheit erinnern weltweit viele Initiativen, Verbände und Organisationen an die Bedeutung freier Berichterstattung.

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