Gesellschaft

Der lange Weg zur Identität: Eine Reise von Bremerhaven nach Kaliningrad

Anlässlich einer Forschungsreise in das russische Kaliningrad machte der Arbeitsrechtler Dr. Rolf Geffken einige spannende Beobachtungen, die insbesondere für die von deutscher Seite eingeschlafenen Städtepartnerschaften mit Bremerhaven, Kiel und Rostock von Interesse sind.
Der lange Weg zur Identität: Eine Reise von Bremerhaven nach KaliningradQuelle: Sputnik

von Dr. Rolf Geffken

Wege und Grenzen

Eine Reise in das russische Kaliningrad, ehemals Königsberg, Partnerstadt der deutschen Hafenstädte Rostock, Kiel und Bremerhaven, lohnt sich. Aber sie ist beschwerlich und zugleich: anachronistisch. Ursache ist der gegen das Land gerichtete Boykott der EU, in dessen Folge 2014 die Zugverbindung Berlin-Kaliningrad gekappt wurde. Seitdem gibt es – abgesehen von umständlichen Flug- und Schiffsverbindungen – nur noch die Möglichkeit, mit dem Auto die Stadt und ihre Menschen zu besuchen: mit dem Bus oder dem Taxi (!) von Berlin aus oder mit dem eigenen Pkw.

Wer – nachdem er ein Visum erhalten hat – mit dem eigenen Pkw etwa von Norddeutschland aus nach Kaliningrad fahren will, der wählt entweder den Weg über die Ostseeautobahn von Lübeck bis ins polnische Stettin oder fährt von dort aus weiter über Köslin entlang der Ostseeküste nach Danzig, um von dort über Elbing bei Mamonowo oder bei Grzechotki die russische Grenze zu überqueren. Es empfiehlt sich in jedem Fall, den meist weniger frequentierten neuen Übergang bei Grzechotki zu benutzen.

Die Gesamtentfernung beträgt etwa von Bremerhaven aus ca. 1.100 Kilometer. Die Strecke in Polen hat den Charakter einer Landstraße. Im ehemaligen Ostpreußen verläuft sie auf russischer Seite ab dem Kontrollpunkt Grzechotki und auf polnischem Gebiet auf der alten Trasse des noch vor dem Zweiten Weltkrieg hergestellten Teilstücks der Autobahn Königsberg-Berlin.

Etwa genauso lang ist die Entfernung über Berlin, Küstrin, das ehemalige Landsberg, Konitz und Marienburg auf der alten "Reichsstraße 1", heute die polnische Fernstraße Nr. 22. Die Kontrollen am Grenzübergang sind auf russischer Seite umfassend und trotzdem routiniert und zügig. Auf der Hinfahrt hatte der Verfasser am Kontrollpunkt Grzechotki ("Mamonowo II") einen Aufenthalt von nur etwa zwei Stunden. Die Fahrt auf russischem Gebiet führt durch eine fast menschenleere Landschaft schnell und zügig ans Ziel.

Der Verkehr 

Der Straßenverkehr in Kaliningrad ist vor allem zur Rushhour sehr dicht. Die Busse – darunter viele Trolleybusse auch neuerer Bauart – sind regelmäßig voll besetzt. Obwohl die Stadt mit fast 500.000 Einwohnern keine U-Bahn und kein S-Bahn-Netz besitzt, wurden Straßenbahnlinien stillgelegt. Die Triebfahrzeuge wurden zwar teilweise erneuert, aber ein Investitionsbedarf ist unverkennbar.

Der frühere Nordbahnhof existiert nicht mehr. Der Eisenbahnverkehr verläuft vorwiegend über den ehemaligen Hauptbahnhof. Allerdings fahren dort keine Züge mehr Richtung Danzig oder gar Berlin ab. Fernzüge fahren nach Petersburg und Moskau, und zwar über eine durch Litauen verlaufende Transitstrecke. Regionalzüge fahren ins ehemalige Pillau (Baltijsk) an die Ostsee oder nach Gumbinnen und Tilsit (an der Grenze zu Litauen).

Die Lage Kaliningrads

Nach der Auflösung der ehemaligen Sowjetunion wurde das Gebiet um Kaliningrad völlig von seinem natürlichen Hinterland getrennt und ist heute vollständig von EU-Außengrenzen umgeben. Im Rahmen der "Zwei-plus-Vier"-Gespräche von 1990 soll ein Vertreter der Sowjetunion dem Leiter des politischen Referats der deutschen Botschaft "Verhandlungen" über Kaliningrad angeboten haben. Dokumentiert ist das nicht. Die deutsche Seite soll darauf nicht eingegangen sein, denn eine solche Veränderung des Gebietsstatus des ehemaligen Nordostpreußens hätte mit Sicherheit zu erheblichen Problemen im Verhältnis zu Polen geführt.

Umgekehrt birgt der jetzige Status Probleme, solange es zwischen Russland und den beteiligten Nachbarländern Polen und Litauen kein politisches Einvernehmen gibt. Beide Nachbarn gehören der EU und der NATO an und haben ein angespanntes Verhältnis zu Russland. Die baltischen Staaten vor allem deshalb, weil sie den Bewohnern russischer Nationalität grundsätzlich die Staatsbürgerschaft verweigern. Polen, weil es aus innenpolitischen Erwägungen heraus eine engere Kooperation mit Russland wegen des Gebiets Kaliningrad ablehnt. 

Bis zur Auflösung der Sowjetunion war der "Oblast" Kaliningrad weitgehend militärisches Sperrgebiet. Noch heute sieht man vor allem in Küstennähe zahlreiche Strecken bewachter Militäranlagen. In den Straßen Kaliningrads ist Militär durchaus präsent (mehr als die Polizei). Aber das Territorium ist heute – entgegen vielfachen Gerüchten im Westen – weitgehend jedermann zugänglich. Darunter auch die sogenannte "Frische Nehrung", die von Baltijsk aus mit der Fähre erreichbar ist.

Den enormen wirtschaftlichen Problemen, die die Privatisierung der sowjetischen Staatswirtschaft nach der Wende verursachte, begegneten die politisch Verantwortlichen unter anderem mit dem Versuch, das gesamte Gebiet vor allem für ausländische Investoren zur "Sonderwirtschaftszone" zu erklären. Günstige Rahmenbedingungen sollten Investoren anlocken. Dieser Versuch blieb anfangs ohne Wirkung, wurde aber nach einem Gesetz aus dem Jahre 2006 schließlich erfolgreich durchgeführt. Inzwischen haben das deutsche Automobilunternehmen BMW und das koreanische Unternehmen KIA dort Produktionsstätten aufgebaut und profitieren zum Teil erheblich von den bestehenden Steuervergünstigungen. Allein 340 deutsche Unternehmen engagieren sich in Kaliningrad. Die Stadt beherbergt jetzt die größte Fischereiflotte Russlands. Die hochspezialisierte Jantar-Werft baut unter anderem Fregatten für die indische Marine. Daneben gehören die chemische Industrie, der Maschinenbau, die Möbelindustrie und die Bernsteinindustrie (die größte der Welt) zu den bedeutendsten Wirtschaftsbereichen.

Partnerschaften 

1990 kam es zu einer Zusammenarbeit zwischen der Lloyd-Werft in Bremerhaven, dem fischverarbeitenden Unternehmen "Flamingo Fisch" und der "Reftransflot Kaliningrad". Ein russisches Fabrikfangschiff wurde umgebaut, und die Kosten wurden in Fisch "bezahlt". Aus dieser ungewöhnlichen Kooperation und weiteren Wirtschaftsprojekten erwuchs schließlich die Städtepartnerschaft zwischen Kaliningrad und Bremerhaven, die am 24. April 1992 offiziell geschlossen wurde.

Zu einem der Projekte im Rahmen dieser Städtepartnerschaft gehörte die Unterstützung, die der berühmte Kaliningrader Zoo durch den Bremerhavener "Zoo am Meer" erhielt. Dreieinhalb Jahre lang fuhr der damalige Direktor Rüdiger Wandrey – später Leiter des Zoos in Wingst – nach Kaliningrad, um die dortigen Tierpfleger in Seewasseraquaristik auszubilden und Kaliningrader Tierpfleger an der Unterweser fortzubilden. Wandrey gerät noch heute ins Schwärmen, was die angenehmen menschlichen Beziehungen betrifft, die er in dieser Zeit erleben durfte.

Ringen um Identität 

Kaliningrad hat lange gebraucht, um zu einer eigenen Identität zu finden. Der Grund dafür lag vor allem darin, dass man das historische Erbe der großen Stadt Königsberg lange Zeit nicht antreten wollte. Nur ganz wenige erhaltene Baudenkmäler wurden wieder aufgebaut oder rekonstruiert. Ganz anders etwa als in Danzig oder Breslau. Dort gab es bekanntlich durchaus Bezüge zur polnischen Geschichte. In Königsberg aber gab es keine Bezüge zu Russland. Selbst der Namensgeber Kalinin, Staatspräsident der Sowjetunion, hatte keinerlei Bezüge zur Stadt.

Und doch: Die Aneignung der Königsberger Geschichte begann zunächst mit Immanuel Kant, der zeit seines Lebens dort arbeitete und an der "Albertina", der Königsberger Universität, lehrte. Das am alten Dom errichtete große Grabmal wurde mit Spenden der aus Ostpreußen stammenden Gräfin Dönhoff wieder errichtet. Im Hauptgebäude der Universität im Süden des Stadtzentrums wurde eine Replik des im Kriege verschollenen Denkmals aufgestellt. Heute steht das Denkmal Schillers vor dem Kaliningrader Theater und das Denkmal des Gründers der Universität Herzog Albrecht am Dom. Doch die Universität selbst trägt nun den Namen Immanuel Kants.

Wenige Sakralbauten blieben in dem Feuersturm der angloamerikanischen Bomberangriffe im Jahre 1944 und bei dem Kampf um die "Festung Königsberg" 1945 unzerstört. Noch weniger wurden wieder aufgebaut oder rekonstruiert. Zu den Ausnahmen gehört der Dom auf der Dominsel zwischen den beiden Armen des Flusses Pregel, der jetzt in einer Art Park liegt, während er früher von dichter Bebauung umgeben war. Ebenso gehört dazu die erst in den 1930er-Jahren entstandene Kreuzkirche und die Juditter Kirche aus dem Jahre 1288. Doch diese Kirchen sind jetzt russisch-orthodoxe Kathedralen, während die katholische St.-Adalbert-Kirche in der Sowjetzeit in ein Verwaltungsgebäude umfunktioniert wurde, die evangelische Königin-Luise-Gedächtniskirche ins Kaliningrader Puppentheater umgewidmet und aus der katholischen Kirche zur Heiligen Familie die Kaliningrader Philharmonie wurde. Die Christuskirche im Stadtteil Rathshof wurde in einen Kulturpalast der Waggonfabrik umgewidmet.

Auch der Dom, dessen sehr langes Kirchenschiff bislang nur zur Hälfte wieder hergestellt wurde, wird nicht mehr als Kirche benutzt. Er hat die Funktion eines Konzert- und Versammlungssaals erhalten. Mittelpunkt und visuelles Zentrum der ehemaligen Kirche ist nicht mehr der Altar, sondern die neu eingebaute Orgel, auf der im Sommer allabendlich berühmte Organisten spielen. Bei einem spontanen Besuch konnte der Verfasser neben modernen Kompositionen vor allem der "Toccata und Fuge in h-Moll" von Bach lauschen. Das Kirchenschiff war gefüllt mit musikbegeisterten Einheimischen und (meist russischen) Touristen.

Noch gut erhalten sind die im maurischen oder neugotischen Stil erbauten zahlreichen Stadttore wie das Königstor, das Brandenburger Tor, das Sackheimer Tor, das Roßgärter Tor und das Friedländer Tor. Einige der Tore werden heute als Museen genutzt. Das Brandenburger Tor etwa als "Marzipan-Museum", mit dem die Marzipanproduktion im ehemaligen Königsberg gewürdigt wird. Daneben hat Kaliningrad nach der Wende völlig neue große russisch-orthodoxe Kathedralen erhalten, so am Siegesplatz und unweit des Dohnaturms, Teil einer Befestigungsanlage, in der sich heute das größte Bernsteinmuseum der Welt befindet. 2011 wurde am Standort der von den Nazis 1938 zerstörten Hauptsynagoge der Grundstein für eine neue Synagoge gelegt. 2018 wurde die Synagoge von Russlands Oberrabbiner Berel Lazar feierlich eröffnet.

Das kulturelle Erbe

Die Kant-Universität, mit deren juristischer Fakultät der Verfasser Kontakt im Rahmen eines Forschungsprojekts aufnahm, ist nicht die einzige Hochschule Kaliningrads. Von Bedeutung sind unter anderem die Technische Hochschule und die Seefahrtsschule, die die maritime Bedeutung der Stadt unterstreicht. An prominenter Stelle befindet sich auch die Admiralität der Baltischen Flotte. Bemerkenswert ist, dass die Stadt – anders als andere europäische Hafenstädte – ihre maritime Identität auch durch die Würdigung der Rolle der Seeleute unterstreicht. Als Beispiel hierfür mag die noch zu Sowjetzeiten vorgenommene Umwidmung der im klassizistischen Stil erbauten Börse in einen "Kulturpalast für Seeleute" gelten.

Anders als in den ersten Jahrzehnten nach Kriegsende bekennen sich Stadt und Bevölkerung aber auch zur Geschichte der Vorgängerstadt Königsberg. Das war keineswegs selbstverständlich. Ostpreußische Landsmannschaften hatten viele Jahre eine Revision der Grenzen gefordert. Hinzu kam die Dominanz der Politik von NSDAP und Deutschnationalen, die schon vor dem Zweiten Weltkrieg gegenüber Polen und vor allem der Sowjetunion aggressiv auftraten. So erschienen den neuen Machthabern die Symbole des einst reaktionären Ostpreußens weder erhaltenswert noch rekonstruktionswürdig. Hinzu kam, dass es – wieder anders als in Westpolen – praktisch zu einem vollständigen Bevölkerungsaustausch kam. Soweit noch nicht geflohen, wurden die Reste der deutschen Bevölkerung 1947 in die Sowjetische Besatzungszone in Deutschland ausgewiesen.

Stattdessen kamen die heute als "Pioniere" bezeichneten Neubürger aus allen Teilen der Sowjetunion. Doch war diese Entwicklung auch eine Chance. Gerade die Unterschiedlichkeit in Herkunft, Kultur und Dialekt machte die Kaliningrader zu besonders weltoffenen und kosmopolitischen Bürgern. Es war daher nur konsequent, dass der Weltbürger Immanuel Kant schon bald zu einer Identifikationsfigur der Kaliningrader wurde – und nicht nur er: Am Dom steht heute ein Gedenkstein für den 1848er Demokraten Julius Rupp, einen protestantischen Theologen, der im Dom predigte und von dem der in den Stein gemeißelte Satz stammt:

Wer nach der Wahrheit, die er bekennt, nicht lebt, ist der gefährlichste Feind der Wahrheit selbst.

Während Kant das Postulat des kategorischen Imperativs formulierte, deutete der radikale Demokrat Rupp die Folgen eines Bruches mit dieser Maxime an.

Es ist dieses Königsberg, auf das sich Deutsche und Russen, Kaliningrader und Königsberger gleichermaßen berufen können und das in der Traditionslinie der Aufklärung des Humanismus und der Demokratie steht. In einem umfangreichen zweibändigen Werk hat der Kaliningrader Fotograf Wladimir Woronow sich der Mühe unterzogen, alte und neue Gebäude und Stadtviertel einem Vergleich zu unterziehen. In seinem Vorwort betont er, "dass wir die ruhmreiche Geschichte unserer Stadt zur Fortsetzung bringen und für ihre Zukunft Verantwortung tragen".

Politik, Wirtschaft, Soziales 

Über eine eindeutige Mehrheit in der Stadtduma, dem Kommunalparlament Kaliningrads, verfügen die Partei des Präsidenten Putins "Einiges Russland" und die Kommunistische Partei Russlands.

Bemerkenswert ist, dass es trotz des Status einer Sonderwirtschaftszone – anders als in vielen asiatischen Ländern – gelang, die Rechte der Arbeitnehmer auch in dieser Zone zu schützen. Im Gegenteil: Bei einem Besuch des Kaliningrader Gewerkschaftshauses konnte der Verfasser in einem Gespräch mit der stellvertretenden Vorsitzenden des Dachverbandes der Gewerkschaften im Oblast Kaliningrad feststellen, dass die noch aus der Ära Jelzin bekannte faktische Aussetzung von Arbeitnehmerrechten der Vergangenheit angehört. Zwar kämpfen die Gewerkschaften mit den Auswirkungen der von der Zentralregierung hinausgeschobenen Regelaltersgrenze, weil nun junge Arbeitnehmer den älteren Platz machen müssen, aber die Errungenschaften in dem aus dem Jahre 2001 stammenden Arbeitsgesetzbuch sind unverkennbar. Nur drei Beispiele der hierzulande völlig unbekannten Regeln: So sind Kündigungen nur unter engen Voraussetzungen möglich, ebenso Versetzungen, Arbeitsverträge müssen schriftlich abgefasst werden.

Zudem haben die Gewerkschaften öffentlich-rechtliche Kontrollbefugnisse, die sie auch administrativ durchsetzen können. Im Kaliningrader Gewerkschaftshaus residiert die staatliche Arbeitsinspektion sozusagen zur Untermiete.

Obwohl die Arbeitslosigkeit aus den 1990er-Jahren stark zurückgegangen ist und die wirtschaftliche Lage der Region sich insgesamt erheblich verbessert hat, zwingen die Auswirkungen des gegen Russland gerichteten Boykotts die Verantwortlichen zu einer Umorientierung in der Wirtschaftspolitik. Das bedeutet im Ergebnis eine noch größere Isolierung des Gebietes und der Menschen, als durch die prekäre geografische Lage ohnehin bereits gegeben ist. Das kann für die Menschen keine dauerhafte Alternative sein. Im Gegenteil: Wirtschaftliche Beziehungen im Ostseeraum, nach Deutschland, Polen und Litauen könnten im Interesse der Menschen dem Kaliningrader Gebiet neue Impulse geben und auch zu einer Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Lage führen, einmal ganz abgesehen von der Verbesserung menschlicher Kontakte durch den Ausbau kultureller Beziehungen.

Ein Ausblick

Die Kaliningrader Menschen zeichnen sich durch eine besonders herzliche Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft aus. Vor allem sie müssen den hiesigen Verantwortlichen Anlass genug sein, die unterbrochenen Verkehrsverbindungen von Deutschland nach Kaliningrad wieder aufzunehmen. Deutsche und Russen haben sich viel zu sagen, und sie müssen miteinander reden. Einen neuen Kalten Krieg kann niemand wollen. Am allerwenigsten die Kaliningrader und die Königsberger. Dringend angesagt ist die Reaktivierung der Städtepartnerschaften mit Bremerhaven, Rostock und Kiel. Die Präsenz eines großen deutschen Automobilunternehmens ist zu begrüßen. Überhaupt scheinen Unternehmen hier wesentlich einfallsreicher in der Vertiefung von Kontakten zu sein. Unverständlich ist hingegen, dass es etwa zwischen den Kreisverbänden des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bremerhaven, Rostock und Kiel und dem Kaliningrader Gewerkschaftsdachverband trotz jahrelanger Städtepartnerschaften immer noch keine Kontakte gibt. Es erscheint höchste Zeit, solche Kontakte herzustellen. Der Verfasser erfuhr in seinen Gesprächen vor Ort, dass die russische Seite hierzu jederzeit bereit ist.

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