Gesellschaft

Studie zu Alkoholkonsum: Weltweit wird immer mehr getrunken, vor allem in Südostasien

Forscher stellten im Rahmen einer internationalen Studie zur Entwicklung des Trinkens fest, dass weltweit über 40 Prozent der Menschen abstinent sind. Während in Südostasien der Alkoholkonsum massiv steigt, trinken die Deutschen etwas weniger als früher.
Studie zu Alkoholkonsum: Weltweit wird immer mehr getrunken, vor allem in SüdostasienQuelle: Reuters

Weltweit wird immer mehr getrunken, so das Ergebnis einer internationalen Studie im Fachblatt "The Lancet". Eine Auswertung von Daten aus 189 Ländern ergab, dass der Alkoholkonsum der Weltbevölkerung vom Jahre 1990 bis 2017 um 70 Prozent gestiegen ist. Ursache waren der Bevölkerungszuwachs und der stärkere Konsum pro Kopf. Allerdings gab es große regionale Unterschiede: Während der Alkoholkonsum beispielsweise in China, Indien und Vietnam stark wuchs, ist er in osteuropäischen Ländern deutlich gesunken. In Deutschland beobachteten die Wissenschaftler eine Stagnation mit leicht sinkendem Trend.

Im Detail hatte das osteuropäische Moldawien im Jahr 2017 den höchsten Konsum (15 Liter reiner Alkohol pro Mensch von 15 bis 99 Jahren) und das überwiegend muslimische Kuwait den geringsten (weniger als 0,005 Liter). Die unterschiedlichen Zahlen und Entwicklungen führen die Wissenschaftler auf Faktoren wie Religion, Gesundheitspolitik und Wirtschaftswachstum zurück. Vor allem das ökonomische Wachstum scheint sich hierbei auszuwirken, wie die Beispiele China und Indien zeigen, wo sich der Alkoholkonsum in den letzten 30 Jahren jeweils fast oder mehr als verdoppelt hat. 

Global trank im Jahr 1990 jeder Mensch von 15 bis 99 Jahren im Schnitt umgerechnet 5,9 Liter reinen Alkohol. Bis zum Jahr 2017 stieg dieser Konsum auf 6,5 Liter. In Deutschland wie in anderen Ländern mit hohem Einkommen stagnierten oder sanken die Zahlen laut Studie indes: So wurden im Jahr 1990 hierzulande noch 16,32 Liter reinen Alkohols getrunken, im Jahr 2010 waren es 12,95 Liter.

Vor 1990 wurde der meiste Alkohol in Ländern mit hohem Einkommen konsumiert. Dieses Muster hat sich jedoch deutlich verändert mit starken Reduzierungen in Osteuropa und gewaltigen Zuwächsen in mehreren Ländern mit mittlerem Einkommen wie China, Indien und Vietnam", fasst Psychologe Manthey zusammen.

Eine weitere Beobachtung der Studie: Die Zahl der lebenslangen Abstinenzler blieb global ungefähr stabil (waren es im Jahr 1990 46 Prozent, so sind es im Jahr 2017 um drei Prozent weniger), ebenso wie die der heftigen Trinker (18,5 Prozent im Jahr 1990, 20 Prozent im Jahr 2017). 

Verkehrsunfälle, Herz- und Kreislauferkrankungen sowie Krebs sind nur ein Teil der Todesursachen, die direkt oder indirekt mit Alkohol in Verbindung gebracht werden. Laut Weltgesundheitsorganisation ging im Jahr 2016 jeder 20. Todesfall weltweit darauf zurück.

Für die Untersuchung analysierte das Forscherteam Daten zum Alkoholkonsum von Menschen von 15 bis 99 Jahren aus 189 Ländern für die Jahre 1990, 2010 und 2017 und prognostizierte daraus zudem die Entwicklung für das Jahr 2030.

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(rt deutsch / dpa)

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