Gesellschaft

Tarifkonflikt bei Real: Tausende Beschäftigte streiken

Der Streit um den Tarifvertrag bei der Supermarktkette Real geht weiter. Nach einem Streikaufruf von Verdi machen mehr als 3.000 Mitarbeiter ihrem Ärger lautstark Luft. Auch Bundesarbeitsminister Heil ist vor Ort. Das Unternehmen gibt sich dagegen gelassen.
Tarifkonflikt bei Real: Tausende Beschäftigte streikenQuelle: www.globallookpress.com © dpa/Christophe Gateau

Tausende Mitarbeiter der Supermarktkette Real haben am Montag nach einem Streikaufruf der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bundesweit ihre Arbeit niedergelegt. Sie fordern von der Handelskette eine Rückkehr in den Verdi-Flächentarifvertrag. Real lehnt die Forderungen als unrealistisch ab.

Mit Trillerpfeifen und Tröten protestierten in Düsseldorf bei einer Streikversammlung laut Verdi mehr als 3.000 Mitarbeiter aus ganz Deutschland vor der Zentrale des Metro-Konzerns, zu dem Real gehört. "Real zum Schlachthof? Nicht mit uns", war auf einem Plastikschwein mit einem Beil im Rücken zu lesen. Auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) nahm an der Kundgebung teil.

Verdi-Chef Frank Bsirske kritisierte das Vorgehen von Real als "Programm der Lohnarmut".

Es ist eine Schande, Löhne auf einem solchen Niveau noch weiter Richtung Lohnarmut zu drücken", sagte er.

Minister Heil sagte: "Es geht insgesamt im Handel darum, dass wir wieder mehr Tarifbindung brauchen. Nicht nur für ordentliche Löhne und Gehälter, sondern weil wir sonst auch den Wandel, der im Handel beispielsweise durch Digitalisierung stattfindet, nicht vernünftig und fair als Interessenausgleich organisieren können."

Wie viele der rund 34.000 Beschäftigten insgesamt bundesweit ihre Arbeit niederlegten, war zunächst unklar. Nach Unternehmensangaben wurden alle Läden planmäßig geöffnet. "Der Betrieb ist nicht beeinträchtigt", sagte ein Sprecher.

Die Unternehmensleitung hatte den Verdi-Flächentarifvertrag im Frühjahr verlassen und bezahlt seitdem neu eingestellte Mitarbeiter nach einem Tarifvertrag mit der sogenannten christlichen Gewerkschaft DHV, der für das Unternehmen deutlich günstiger ist. Aufgrund dieses Umstandes bezeichnen die Aktivisten der freien Gewerkschaften die christlichen Gewerkschaften auch als "gelbe" Gewerkschaften, da sie nicht wirklich im Interesse der Beschäftigten handeln würden. Für zusätzliche Unruhe im Konzern sorgte zuletzt die Ankündigung der Metro, die Tochter Real verkaufen zu wollen.

(dpa/rt deutsch)

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