Gesellschaft

UN-Bericht: Zwei Drittel der Menschheit werden 2050 in Städten leben

Die Megastädte kommen: Laut UNO wird es ab 2030 rund 43 Städte mit mehr als zehn Millionen Einwohnern geben. Der Anteil der Menschen in Großstädten werde auf 68 Prozent steigen. Die derzeit weltgrößte Stadt Tokio wird von einer anderen Metropole abgelöst.
UN-Bericht: Zwei Drittel der Menschheit werden 2050 in Städten lebenQuelle: Reuters © Darley Shen

Laut einem Bericht der Vereinten Nationen wird der Anteil jener Bevölkerung, die in Städten lebt, in den nächsten Jahren deutlich ansteigen. Der Bericht, der dem britischen Guardian vorliegt, geht davon aus, dass im Jahr 2050 zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben werden.

Zwar erwarten die Experten, dass der Anteil jener Menschen, die auf dem Land leben, in den nächsten Jahren noch zunimmt. Doch dieses Wachstum habe bald seinen Höhepunkt erreicht – die Menschen zögen wieder in die Städte.

In Deutschland ist eher Stadtflucht die Regel

In Deutschland kam es in 2016 zu einem Kuriosum: Zum ersten Mal seit 20 Jahren zogen mehr Deutsche aus den großen Metropolen weg als zu. Als Gründe wurden günstigere Mieten und mehr Ruhe angegeben. Doch in der Zukunft soll sich der Trend weltweit wieder umkehren: Während heute etwa 55 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben, sollen es 2050 etwa 68 Prozent sein.

Die größte Metropole der Welt ist derzeit Tokio. Ganze 37 Millionen Einwohner verteilen sich auf rund 13.556 Quadratkilometer. Zum Vergleich: In der Metropolregion Berlin-Brandenburg mit einer Fläche von über 30.370 Quadratkilometern leben "nur" sechs Millionen Menschen. In Tokio leben somit mehr Menschen als in Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, Estland, Lettland und Litauen zusammen.

Bis 2030 fast doppelt so viele Megastädte wie 1990

Die weltweit zweitgrößte Stadt ist Delhi mit 29 Millionen Einwohnern. Dann folgen Shanghai mit 26 Millionen und Mexiko-Stadt und São Paulo mit jeweils rund 22 Millionen Einwohnern. Auch in Kairo, Mumbai, Peking und Dhaka leben bereits knapp 20 Millionen Menschen - jedenfalls nach den offiziellen Angaben. Laut dem UN-Bericht könnte Delhi schon im Jahr 2028 Tokio als größte Stadt der Welt ablösen. Die indische Bevölkerung wächst schneller als die chinesische. Demzufolge werden dort voraussichtlich bereits in zehn Jahren mehr Menschen leben als in China.

Durch die prognostizierte Landflucht werde auch Zahl der Megastädte zunehmen. Als Megastadt gilt eine Stadt mit mindestens zehn Millionen Einwohnern. Derzeit fallen 33 Städte in diese Kategorie, das sind 23 mehr als noch im Jahr 1990. Innerhalb der nächsten zehn Jahre sollen noch zehn weitere Megastädte hinzukommen.

Laut John Wilmoth, dem Leiter der Abteilung für Bevölkerungsentwicklung bei den Vereinten Nationen, bietet die wachsende Stadtbevölkerung auch Chancen: Die zunehmende Konzentration der Bevölkerung in den Städten erlaube es, "den ökologischen Einfluss der Menschen auf den Planeten zu reduzieren" und Infrastrukturen umweltfreundlicher zu gestalten. Zudem habe die urbane Bevölkerung einen besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung.

Schlechte Luft und Unregierbarkeit

Doch die Urbanisierung hat auch negative Seiten. So führte das rasante Anwachsen von Megastädten in China auch dazu, dass immer mehr Chinesen eine Luft atmen, die giftig ist und krank macht. Hinzu kommen ein immenser Energiekonsum, Lärm und ein dramatisch sinkender Grundwasserspiegel. Auch der Ressourcenverbrauch steigt ins Gigantische.

Zudem neigen Megastädte auch zu einer gewissen Unregierbarkeit. Ein gutes Beispiel hierfür ist Thailand. Von der gesamten urbanen Fläche des Landes mit seinen 76 Millionen Einwohnern entfallen 80 Prozent auf die Hauptstadt Bangkok. Das Wachstum ist so rasant, dass die Stadtplaner Mühe mit der Anpassung der Infrastruktur haben. Davon zeugen vor allem verschmutzte Abwasserkanäle und endlose Autolawinen. Parks und Freizeitflächen fehlen.

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