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Onlineruf für Exorzisten: Für den Vatikan noch Neuland, für US-Altkatholiken ab sofort verfügbar

Der Vatikan arbeitet zwar seit 2014 offiziell mit einer Exorzisten-Vereinigung zusammen, der Weg dorthin ist aber langwierig. Ein altkatholischer Orden in den USA will flexibler sein und ist ab sofort auch online für Opfer von Dämonen erreichbar.
Onlineruf für Exorzisten: Für den Vatikan noch Neuland, für US-Altkatholiken ab sofort verfügbar Quelle: Sputnik

Obwohl der Vatikan nach Angaben des sizilianischen Ordensbruders Beningo Palilla mit steigender Tendenz von etwa 500.000 Fällen jährlich allein in Italien ausgeht, die einen professionellen Exorzismus erforderlich machen, verlangt die Römisch-Katholische Kirche im Vorfeld eines solchen immer noch eine komplizierte Untersuchung.

Erst wenn Rom selbst das Plazet erteilt hat, darf die 1990 gegründete offizielle Internationale Vereinigung der Exorzisten, die etwa 200 Mitglieder weltweit aufweist und seit 2014 Roms offizieller Partner in dieser Angelegenheit ist, tätig werden. Ein Formular, um einen Online-Kontakt zu einem Dämonenaustreiber herzustellen, hat sie nicht. Auch werde, so Palilla, der Umgang mit solchen Fällen nicht in der herkömmlichen Priesterausbildung gelehrt.

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Einen schnelleren und einfacheren Weg bietet nun der "Unabhängige Exorzisten-Orden", wie das Nachrichtenportal PJ Media berichtet. Die Vereinigung ist nicht mit dem Vatikan verbunden, sondern gehört der traditionell orientierten Alt-Römisch-Katholische Kirche in Nordamerika des Erzbischofs Ron Feyl sowie dem "Heiligen Orden des Erzengels St. Michael" zu. Sie will allein mit 60 führenden Exorzismus-Spezialisten in 26 Jurisdiktionssprengeln und 26 Pfarren in 18 US-Bundesstaaten und 24 Staaten weltweit vertreten sein und hat jetzt für Exorzismus-Bedürftige ein Online-Kontaktformular eingerichtet. Dort kann man eine Untersuchung und einen allfälligen Exorzismus in Auftrag geben.

Dämonenfrei in etwa zwei Monaten

Wer den Kontakt aufnimmt, muss lediglich über dieses Online-Tool die Situation schildern, die Namen der im Haushalt lebenden Personen angeben und spezifizieren, welche konkrete Hilfe man sich erhofft.

Anschließend kontaktiert der Orden sein Team für "Untersuchung und Auswertung" vor Ort, das innerhalb von zwei bis drei Wochen alle Fakten erheben und Beweise sammeln soll. Um profane psychische Gebrechen ausschließen zu können, die keine Zuständige des Exorzisten-Ordens begründen würden, ist ein ausgebildeter Schulmediziner mit im Team. Einen weiteren Monat würde die Auswertung dauern. Sollte diese zum Ergebnis kommen, dass tatsächliche dämonische Besessenheit oder paranormale Aktivitäten vorliegen und ein Exorzismus erforderlich sei, würde damit ein Priester beauftragt.

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Der Exorzisten-Orden präsentiert auf seiner Seite auch ein Beispiel für eine seinen Angaben zufolge erfolgreich absolvierte Dämonenaustreibung. Zum "Fall 2272182" erzählt einer der Ordensangehörigen von einem unfreundlichen Mann aus der Dunkelheit, der ihn wegschicken wollte, von Schatten, die sich an der Wand bewegten und einer 20-jährigen Frau, die schreiend in einem Raum saß, sich selbst verstümmelte und Objekte gegen die Wand warf.

Ihr Stiefvater und ihre Mutter halfen mir, sie auf eine Matratze zu bewegen, die auf dem Boden lag. Sie war nur 20 Jahre alt, aber hatte Falten wie eine über 100-Jährige, außerdem eine graue Hautfarbe und stank fürchterlich.

Außerdem habe sie sich die Haare ausgerissen und tiefe Wunden, die jedoch nicht geblutet hätten. Als er den Dämonen angerufen hatte, so schildert der Exorzist weiter, hätte die Mutter einen Herzanfall erlitten und sei auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben. Als der Priester, der sie begleitet hatte, in den Raum zurückkehrte, sei die Temperatur dort um 30 Grad gesunken und der Körper der jungen Frau habe sich von der Matratze erhoben.

Exorzisten sollen "letzter Hilferuf" bleiben

Vier Tage à zehn Stunden musste der Exorzist nach eigenen Angaben den Dämonen beschwören, ehe dieser sich selbst als "Eligos", der "Große Fürst der Hölle" outete, bevor er auf den Befehl, "diese Seele im Namen unseren Herrn Jesus Christus frei[zu]lassen", das Weite gesucht habe.

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Der Weg zum Exorzisten-Orden solle jedoch, so heißt es auf der Webseite, die Ultima Ratio bleiben. So heißt es, der Orden wende sich an

jeden, der Probleme mit Dämonen hat, Symptome dämonischer Besessenheit erfährt, dämonisches Eindringen und Störungen in seinem Haus zu verzeichnen hat, inklusive böse Geister, Dämonen oder dämonische Heimsuchungen; der Order der Exorzisten sollte allerdings erst Ihr letzter Hilferuf sein.

Kosten fallen für die Prozedur keine an. Der Orden finanziert sich aus Spenden der Gläubigen der Alt-Römisch-Katholischen Kirche.  

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