Parallelwelten: Hütchenspieler in Berlin
Das vermeintliche Glücksspiel ist in Wirklichkeit eine Betrugsmasche, bei dem einem Opfer vorgespielt wird, es hätte die Chance schnell Geld gewinnen zu können. Es scheint, als könnte man der Kugel, die versteckt unter einem von drei Hütchen immer wieder verschoben wird, doch ziemlich leicht folgen.
Alle angeblichen Mitspieler gehören zur Bande und arbeiten als eingespieltes Team. Der Hütchenspieler selbst bestimmt, wer der Gewinner und wer der Verlierer der Partie werden wird, denn während des „Spiels“ ist gar keine Kugel unter dem Hütchen.
Erst nachdem das Opfer sein Geld gesetzt hat, wird die Kugel wieder platziert- und das nicht zugunsten des Opfers.
In den 1990er Jahren tauchten dann ganz massiv Hütchenspielergruppen aus Ex-Jugoslawien in deutschen Großstädten auf und stellten die Behörden vor ein ernstes Problem: Wie sollte die Polizei das Hütchenspiel als „Betrug“ und damit als Straftat bewerten können?
Dazu hätte man die Betrugshandlung selbst schließlich beobachten müssen.
Nicht besonders leicht, wenn es sich dabei auch noch um eine Gruppe handelt, die sogar durch Sicherungsposten von außen vor der Polizei oder anderen Beobachtern geschützt wird.
Während sich gerade in der Hauptstadt, einem Touristen- Hotspot mit mehreren Zentren, die Hütchenspieler etablierten und sich „eine goldene Nase“ verdienten, spielten die Behörden die verschiedensten rechtlichen Möglichkeiten durch, um gegen die meist aus dem Kosovo stammenden Banden vorgehen zu können.
Nichts führte jedoch dazu, dass die Hütchenspieler wirklich effektiv bekämpft werden konnten.
Mittlerweile kann das Vortäuschen einer Gewinnchance beim Hütchenspiel als Betrug und damit als Straftat gewertet werden. Trotzdem geht das Spiel munter weiter und erstaunlicher Weise gibt es immer noch sehr viele Menschen, die auf die Masche der Hütchenspieler hereinfallen.
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