Gesellschaft

Menschen konsumierten Tabak schon vor 12.000 Jahren

In der Großen Salzwüste in den USA machten Archäologen jetzt eine Entdeckung, die belegt, dass Menschen Tabak weit länger gebrauchten als bisher angenommen. Sie fanden Tabaksamen, die 12.000 Jahre alt sind. Damit kannten Menschen den Nutzen der Pflanze um 9.000 Jahre früher als bisher angenommen.

Tabak gelangte aus Amerika nach Europa; diese Tatsache ist jedem bekannt. Aber wie lange die Menschen in Amerika die Tabakpflanze bereits als Genussmittel nutzten, ist nach wie vor nicht klar. Lange war man sich sogar uneins, ob der Tabak nicht erst durch Menschen aus den tropischen Gefilden Amerikas nach Norden gebracht wurde.

Inzwischen steht fest, dass sich Tabakpflanzen auf dem ganzen amerikanischen Kontinent wie auch nach Australien selbst verbreitet haben, lange vor der menschlichen Besiedlung. In diesem Jahr wurde in Australien sogar eine bisher unbekannte insektenfressende Tabakart entdeckt. Nun gibt es neue Belege für den menschlichen Gebrauch der Pflanze, die deutlich weiter in die Vergangenheit reichen als bisher angenommen wurde.

Tabak ist nach wie vor eines der verbreitetsten Rauschmittel. Das Nachtschattengewächs, das sich mit Nikotin vor Fressfeinden schützt, aber als einziges keine Alkaloide produziert, wie seine Verwandten, etwa die Tollkirsche und die Kartoffel, das tun, wird mittlerweile auf dem ganzen Planeten angebaut und konsumiert.

Die bisher ältesten Belege für die Nutzung des Tabaks stammten aus etwa 3.000 Jahre alten Ascheresten in Pfeifen, die in Alabama gefunden wurden. Es gibt auch weitaus ältere Pfeifen, aber sie weisen keine Rückstände auf, aus denen sich ihre Nutzung bestimmen ließe.

Jetzt wurden in Utah, in der Großen Salzwüste, in einer über 12.000 Jahre alten Brandstätte, millimetergroße Tabaksamen entdeckt, die darauf hinweisen, dass dort Tabak konsumiert wurde. Die Feuerstelle gehörte zu einem Lager von Jägern und Sammlern; rundherum fanden sich Speerspitzen, Steinwerkzeuge, über 2.000 Knochen und Knochenfragmente, vor allem Entenknochen mit Schnittspuren und sogar eine Speerspitze mit Spuren vom Blut eines Mammuts oder einer ähnlichen Elefantenart.

Das Feuer, um das sich vermutlich eine Siedlung von Jägern und Sammlern erstreckte, wurde mit Weidenholz betrieben. Die Landschaft, heute ein ausgetrockneter See, war damals vermutlich Marschland, was zu einem reichen Angebot an Enten passt. Die Datierung der in der Feuerstelle gefundenen Tabaksamen erfolgte durch die Radiokarbonmethode des verbrannten Holzes, und ergab das Alter von 12.300 Jahren.

Die Ankunft von Menschen auf dem amerikanischen Kontinent wird erst zu einem Zeitpunkt vor 16.000 bis 20.000 Jahren vermutet. Der Archäologe Daron Duke, einer der Ausgräber des Tabakfundes, meinte zur Datierung: "Das legt nahe, dass die Menschen sehr früh in ihrer Zeit hier die berauschenden Eigenschaften des Tabaks erkannten, nicht erst mit der Domestizierung und der Landwirtschaft Jahrtausende später."

Es ist ein weiterer Beleg dafür, dass der Gebrauch von Rauschpflanzen in den menschlichen Kulturen weit zurückreicht, wie es ja auch für den Hanf jüngst belegt wurde. Und dass sie in jeder neuen Umgebung sehr bald den Nutzen der neuen Pflanzen erkannten.

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