Gesellschaft

"Grausamkeit der höchsten Form" – Papst Franziskus kritisiert Umgang mit Kindern an der US-Grenze

In einem Dokumentarfilm des russischen Regisseurs Jewgeni Afinejewski äußert sich Papst Franziskus zu verschiedenen gesellschaftlichen Themen. Unter anderem verurteilt er die Trennung von Kindern und ihren Eltern an der US-Grenze als unchristlich und grausam.
"Grausamkeit der höchsten Form" – Papst Franziskus kritisiert Umgang mit Kindern an der US-GrenzeQuelle: Reuters © REUTERS/Remo Casilli

Die Politik der Trump-Administration, Kinder an der Grenze von ihrer Familie zu trennen, bezeichnete Papst Franziskus in dem Dokumentarfilm "Francesco" als "Grausamkeit der höchsten Form", wie das Magazin America berichtet.

"Es ist Grausamkeit, und die Trennung der Kinder von den Eltern verstößt gegen die natürlichen Rechte", sagte das 83-jährige katholische Kirchenoberhaupt in dem Film, der diese Woche in Rom Premiere feierte.

Das ist etwas, was ein Christ nicht tun kann. Es ist Grausamkeit in der höchsten Form.

Mehr zum Thema - Zwischenfall an Grenze zu Mexiko: US-Beamte setzen Tränengas gegen Migranten ein

Bereits 2017 begannen US-Grenzbeamte laut Associated Press damit, Kinder von ihren Eltern zu trennen. Die Regierung führte im Mai 2018 eine Null-Toleranz-Politik ein, mehr als 2.700 Kinder wurden in weniger als einem Monat von ihren Eltern getrennt, mehrere Kinder und Babys kamen im Gewahrsam der US-Grenzbehörden zu Tode.

Im Juni dieses Jahres ordnete ein US-Bezirksrichter an, diese Praxis zu beenden. Die American Civil Liberties Union (ACLU) und andere Pro-Bono-Anwaltskanzleien wurden damit beauftragt, die Mitglieder der Familien zu finden, die während des Pilotprogramms getrennt wurden. Nach Angaben der von einem Bundesrichter bestellten Anwälte konnten bisher 545 Kinder und ihre Eltern nicht als Familien wieder vereint werden, weil die Eltern nicht ausfindig gemacht werden können. Demnach könnten etwa zwei Drittel dieser Eltern ohne ihre Kinder nach Zentralamerika abgeschoben werden, so ein Bericht der ACLU vom Dienstag. Die US-Regierung hatte die Trennungen ursprünglich nicht bekannt gegeben, die Weitergabe von Informationen wurden blockiert. Das Wiederauffinden der Eltern, lediglich anhand ihrer Namen und Herkunftsländer, gelingt nur teilweise und mit viel Glück über die sozialen Medien. Im September gab es einen Bericht über angebliche Zwangshysterektomien an inhaftierten Frauen in einem ICE-Gefangenenlager, dem aktuell – kurz vor den Präsidentschaftswahlen – mehr als hundert Abgeordnete des US-Kongresses nachgehen wollen.

In dem zweistündigen Dokumentarfilm "Francesco" des russischen Regisseurs Jewgeni Afinejewski hat sich Papst Franziskus zudem für den Schutz der Lebensgemeinschaft von gleichgeschlechtlichen Paaren ausgesprochen und Homosexuelle als ebenbürtige Kinder Gottes bezeichnet.

America ist eine von den Jesuiten der Vereinigten Staaten herausgegebene Wochenzeitschrift mit Nachrichten und Meinungen über den römischen Katholizismus und seine Beziehung zur US-amerikanischen Politik und zum kulturellen Leben. Laut Media Bias hat America eine leichte bis moderate liberale Ausrichtung.

Mehr zum Thema - Ein Mann sieht rot: Papst Franziskus kritisiert Kapitalismus scharf

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.