Gesellschaft

USA: "Denkmal" für Sexverbrecher Jeffrey Epstein in New Mexico aufgestellt - und wieder entfernt

In einer Zeit hitzig geführter Diskussionen, ob Statuen und andere Andenken an historisch bedeutsame Persönlichkeiten stehen bleiben oder entfernt werden sollten, tauchte in Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico eine Statue von Jeffrey Epstein auf.

In einer Zeit, in der Aktivisten in ganz USA Statuen niederreißen, haben dortige Witzbolde eine neue aufgestellt: Ein Denkmal für den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein tauchte in Albuquerque, US-Bundesstaat New Mexico, am Mittwoch auf – und verschwand anschließend auf ebenso mysteriöse Weise.

Was zunächst nach einer Bronzestatue aussah, die einen jungen Mann in Polohemd, Hose und leichten Schuhen darstellte, erschien am Mittwoch vor dem alten Rathaus der Stadt. Journalisten vor Ort konnten Bilder von dem als Epstein beschriebenen "Monument" schießen – doch als ein Kamerateam eintraf, war es bereits verschwunden.

Die Statue sei "eigentlich eine bemalte Schaufensterpuppe", erklärte die Nachrichtenplattform KOAT-TV. Es gibt auch Bilder der "Gedenktafel" am Sockel des "Monuments". Hierauf wurde Epstein als eine Persönlichkeit beschrieben, die "als Lehrer begann und sich von einem Assistenten im niedrigeren Grad zu einem der Top-Finanzberater" in den USA hocharbeitete – aber auch als "ein Vergewaltiger, der im Gefängnis starb".

Ebenso war eine Widmung Teil des Textes: "Ein Geschenk vom Antlion Entertainment 'Kunst'-Kollektiv an den Stadtbezirk Bernalillo."

Die Gedenktafel verwies ferner auf die Zorro-Ranch, ein Anwesen im Besitz von Epstein, etwa eine Stunde Autofahrt von Albuquerque entfernt. Auf dem 10.000 Hektar großen Wüstengrundstück befand sich ein riesiges Herrenhaus. Mehrere Frauen, die Epstein der Vergewaltigung und des sexuellen Missbrauchs beschuldigen, haben es als Schlüsselstandort für seine Operationen im Sexhandel genannt.

Epstein selbst offenbarte seinerzeit Wissenschaftlern gegenüber, dass er "hofft, die menschliche Rasse mit seiner DNA zu besäen, indem er Frauen schwängert", berichtete die New York Times im Juli 2019. Die Person, die die Statue aufstellte, soll laut gerufen haben:

Wenn wir keine Statue von Epstein haben, wie sollen die Menschen dann lernen?

Dies berichtet der Augenzeuge, der Fotos der Statue an die KRQE-Journalistin Rachel Knapp schickte.

Damit wird deutlich, dass das "Kunst"-Kollektiv, das für die Herstellung der vermeintlichen Statue und die Performance ihrer Aufstellung verantwortlich zeichnet, die Bilderstürmer unterstützt, die aktuell in den USA gegen Statuen historisch bedeutsamer Persönlichkeiten vorgehen, denen rassistisches (oder ungenügend antirassistisches) Verhalten vorgeworfen werden könnte, indem es Parallelen zwischen diesen Persönlichkeiten und Epstein zieht. Eine historische Bedeutsamkeit Epsteins allerdings, die etwa der des US-Präsidenten Theodore Roosevelt oder wenigstens eines Generals im US-Bürgerkrieg gliche, lässt sich weder aus dem Text auf der Gedenktafel noch aus dem Allgemeinwissen zu Epstein ableiten.

Epstein, der auf mysteriöse Weise beträchtlichen Reichtum anhäufte, stand jahrzehntelang in engstem Kontakt mit den Reichen und Mächtigen – bis er im vergangenen Jahr wegen Vergewaltigung und Zuhälterei beziehungsweise Menschenhandel angeklagt wurde. Er starb im August vergangenen Jahres in einer New Yorker Gefängniszelle. Laut der offiziellen Berichterstattung beging er Selbstmord. Ein Großteil der US-amerikanischen Öffentlichkeit vertritt jedoch die Ansicht, dass "Epstein sich nicht selbst getötet hat", so die zum weitverbreiteten Slogan gewordene These.

Die Performance von Albuquerque kommt in einer Zeit, in der Demonstranten und Aktivisten im ganzen Land Denkmäler niedergerissen haben. Dieser Trend entwuchs den Protesten im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd in Minnesota während einer verpfuschten Verhaftung durch die Polizei. Ursprünglich waren die Bilderstürmer hinter Statuen von Generälen aus dem US-Bürgerkrieg her, doch inzwischen erweiterten sie ihr Beuteschema unter anderem um den spanischen Entdecker Christopher Columbus, den Autor der US-amerikanischen Nationalhymne Francis Scott Key, und die US-Präsidenten George Washington, Ulysses S. Grant und Theodore Roosevelt.

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