Europa

Großbritannien warnt EU: Werden unsere Gewässer mit Royal Navy gegen eure Fischer verteidigen

Der Streit um die Forderung zum Zugang in britische Gewässer für Fischer aus der EU nimmt immer mehr Fahrt auf, je näher der Stichtag Ende Juni rückt. Bis dahin erwartet London "gute Fortschritte" in den Verhandlungen, andernfalls wolle man sich auf einen harten Bruch fokussieren.
Großbritannien warnt EU: Werden unsere Gewässer mit Royal Navy gegen eure Fischer verteidigenQuelle: AFP © Niklas Hallen

Der Brexit ist oberflächlich betrachtet zwar durch, doch die Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen zwischen Großbritannien und der EU laufen auf Hochtouren. Bis Ende des Jahres müsste ein solches Abkommen unterschrieben und von den Parlamenten ratifiziert sein, andernfalls droht noch immer das, was man eigentlich bei den Brexit-Verhandlungen verhindern wollte: ein harter Bruch zwischen zwei langjährigen Partnern. 

Bis Ende Juni hätte die Regierung von Premierminister Boris Johnson theoretisch die Möglichkeit, eine Verlängerungsfrist in Brüssel für die Verhandlungen zu beantragen. Doch davon will man in London nichts wissen. Vizepremier Michael Gove erklärte bereits vergangene Woche vor dem Parlament, dass man sich auf die harte Trennung vorbereiten werde, sollten bis Juni keine "guten Fortschritte" bei den Verhandlungen erzielt worden sein. 

Eine harte Nuss, die es dabei zu knacken gilt, ist die Forderung aus Brüssel, dass Fischer aus EU-Ländern auch weiterhin in britischen Gewässern fischen dürfen. Bisher legte die Fischereipolitik der EU die Fangquoten fest, was sich jedoch ab dem 1. Januar 2021 ändern wird. Sollte bis dahin keine Vereinbarung getroffen sein, entscheidet einzig und allein die britische Regierung, wer wie viel in britischen Gewässern fischen darf. 

Frankreichs Europaministerin Amélie de Montchalin warnte bereits, dass die Fischerei zu einem "sehr fiesen Kampf" werden könnte. Auch Präsident Emmanuel Macron soll bereits hinter verschlossenen Türen seine EU-Amtskollegen davor gewarnt haben, dass im Falle eines Zugangsverlustes zu britischen Gewässern der Druck auf seine Regierung bei Protesten noch weiter zunehmen werde. 

Derweil bereitet sich Großbritannien genau darauf vor. Umweltminister George Eustice warnte die EU, dass seine Regierung "genügend" Schritte unternommen habe, um britische Gewässer zu verteidigen. Mit vier bewaffneten Schiffen der Fishery Protection Squadron der Royal Navy, "Luftaufklärung" und zusätzlich 50 ausgebildeten Offizieren für den Schutz der Fischerei soll sichergestellt werden, dass keine fremden Fischerboote ohne Genehmigung fischen. Zusätzlich könnten im Bedarfsfall Schiffe des Grenzschutzes angefordert werden, sagte Neil Hornby, Direktor für Marine und Fischerei im Umweltministerium.

Man befürchtet auf beiden Seiten, dass es zu ähnlich hässlichen Szenen wie während des sogenannten Kabeljau-Krieges in den 1970er-Jahren zwischen Großbritannien und Island kommt. Dass diese Sorgen nicht unbegründet sind, zeigt der Streit um Jakobsmuscheln zwischen Frankreich und Großbritannien. Ende August 2018 gerieten französische und britische Fischer im Ärmelkanal aneinander, als die Franzosen sich den Briten in den Weg stellten, um in die Fanggebiete für Jakobsmuscheln zu gelangen.

Mehr zum Thema - Großbritannien droht EU: "Werden wirtschaftliche und politische Freiheit vollständig wiedererlangen"

  

  

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.