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"Gewalt ist nicht unser Weg" – Krisensitzung nach Unruhen in Barcelona (Video, Fotos)

Die Regionalregierung in Katalonien ist Samstag ist zu einer Krisensitzung zusammengekommen. Am fünften Tag in Folge war es Freitag zu Unruhen gekommen. Ministerpräsident Torra betonte, die Ausschreitungen reflektierten nicht die Unabhängigkeitsbewegung.
"Gewalt ist nicht unser Weg" – Krisensitzung nach Unruhen in Barcelona (Video, Fotos)Quelle: Reuters

Nach der fünften Krawallnacht in Folge ist die separatistische Regionalregierung in Katalonien zu einer Krisensitzung zusammengekommen. Ministerpräsident Quim Torra besprach die Lage am Samstag in Barcelona unter anderem mit Innenminister Miquel Buch und anderen Kabinettsmitgliedern, wie Medien berichteten. Zudem werde am Samstag der Innenminister der spanischen Zentralregierung Fernando Grande-Marlaska in Barcelona erwartet, hieß es.

Der für die Unabhängigkeit eintretende Torra hatte am Samstag Gespräche mit der spanischen Zentralregierung gefordert, um zu versuchen, die Unruhen zu entschärfen, die durch die Verurteilung von neun katalanischen Unabhängigkeitsführern zu Gefängnisstrafen ausgelöst wurden.

Unabhängigkeitsbefürworter waren in der fünften Nacht in Folge in mehreren Städten Kataloniens auf die Straßen gegangen. Hunderttausende hatten am Freitag in der Regionalhauptstadt Barcelona friedlich für die Freilassung der Verurteilten und das Recht auf Selbstbestimmung der Katalanen demonstriert. Insgesamt etwa 525.000 Menschen haben laut Polizei an der Großkundgebung in Barcelona teilgenommen.

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In der Region im Nordosten Spaniens hatten die Unabhängigkeitsbefürworter zudem einen 24-stündigen Generalstreik veranstaltet, dem sich viele Menschen anschlossen.

Erneut kam es zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten, die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Bei den Protesten am Freitag wurden mindestens 182 Menschen verletzt, darunter Polizisten und Journalisten.

Barcelona erlebte am Freitag die schlimmste und unruhigste Nacht seit Jahrzehnten. Wie die Regionalbehörden in einer Bilanz am Samstag mitteilten, wurden am Freitag in ganz Katalonien 83 zum Teil minderjährige Demonstranten festgenommen. Unter den Festgenommen war nach Medienberichten auch ein Fotograf der Zeitung El País.

Kataloniens Innenminister Buch sagte dem TV-Sender La Sexta, "solch extreme Gewalt" habe es in Katalonien "noch nie gegeben".

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Ministerpräsident Torra hatte deshalb die Zentralregierung zu Gesprächen gebeten.

Wir fordern den amtierenden Präsidenten der spanischen Regierung auf, sich zum Dialog an den Verhandlungstisch zu setzen", so Torra vor Journalisten.

Zunächst hatte die Regierung in Madrid sich nicht geäußert, die oppositionelle konservative Volkspartei (PP) lehnte einen Dialog jedoch ab.

Es ist nicht an der Zeit, zum Dialog aufzurufen, es ist an der Zeit, das Gesetz und die Verfassung durchzusetzen", meinte Pablo Casado von der PP. "Wenn eine gewalttätige Minderheit die kritische Infrastruktur des Staates angreift, ist es nicht an der Zeit, Schweigen zu fordern, sondern Ordnung."

Barcelonas Bürgermeisterin Ada Colau, die die Unabhängigkeitsbewegung nicht unterstützt, sagte, Barcelona "verdient nicht, was wir durchleben", und fügte hinzu, dass bei den Unruhen Gehwege abgerissen und Hunderte von Mülltonnen verbrannt worden seien. Drei Straßen in der Stadt blieben am Samstag wegen der Schäden gesperrt.

Torra betonte, dass die Gewalt dieser Woche nicht den friedlichen Charakter der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung widerspiegelt.

Gewalt war und wird nie unser Weg sein, weder in Barcelona noch in Tarragona noch in Lleida noch in Girona", sagte Torra und bezog sich dabei auf die von den Unruhen betroffenen Städte Kataloniens.

Der katalanische Ministerpräsident hatte zu Beginn dieser Woche gesagt, dass Katalonien innerhalb von zwei Jahren eine neue Abstimmung über die Unabhängigkeit durchführen sollte.

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Am Samstag beteuerte er erneut, dass der Wille des Volkes respektiert werde:

Wir werden so weit gehen, wie es die Menschen in Katalonien wollen.

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