Europa

"Verherrlichung von Randalierern": China wirft Frankreich und EU Heuchelei vor

Die EU und Frankreich verurteilen die Reaktion der Behörden in Hongkong auf die anhaltenden Proteste und fordern "Verhältnismäßigkeit". Nun schlägt China zurück und wirft dem Westen Heuchelei vor. Dabei nimmt die Botschaft in Frankreich auch auf die Gelbwesten Bezug.
"Verherrlichung von Randalierern": China wirft Frankreich und EU Heuchelei vorQuelle: Reuters

Die chinesische Botschaft in Frankreich hat die französische Reaktion auf die Proteste in Hongkong als scheinheilig verurteilt und gefordert, Frankreich solle dasselbe Mitgefühl zeigen wie China, als Paris mit den Gelbwesten umgehen musste.

Die Reaktion der Botschaft bezog sich auf eine Stellungnahme der EU, die das französische Außenministerium umgehend übernommen hatte. Zuvor setzte die Polizei in Hongkong zum ersten Mal in vier Monaten scharfe Munition gegen einen Demonstranten ein, um sich zu verteidigen.

"Wir möchten unsere tiefe Unzufriedenheit und unsere innige Missbilligung der Scheinheiligkeit der Stellungnahme der EU und die finsteren Absichten einiger gegenüber China zum Ausdruck bringen", heißt es auf der Webseite der chinesischen Botschaft.

Die EU rief die Behörden in Hongkong zur Zurückhaltung und zur Wahrung unter anderem des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit auf. Die Reaktionen auf die Proteste sollten verhältnismäßig sein.

Chinesische Diplomaten werfen der EU nun vor, "öffentlich Randalierer zu verherrlichen und Selbstverteidigungsmaßnahmen der Polizei gegen die Aggressoren zu verurteilen". Zudem werfen sie die Frage auf, "ob die EU Hongkong in irreparablem Chaos versinken sehen will".

Auf die Proteste der Gelbwesten Bezug nehmend, bemerkten die Diplomaten, dass die französische Polizei sehr aktuelle eigene Erfahrungen im Umgang mit Demonstranten und permanenter Kritik eines "böswilligen Teils der Bevölkerung" gemacht hätten. "In dieser Situation zeigten wir Mitgefühl für Frankreich. Nun würden wir uns wünschen, dass sie uns gegenüber denselben Geist an den Tag legen", heißt es in der Stellungnahme der Botschaft.

Diese wütende Reaktion erfolgt nur einen Monat vor einem geplanten Treffen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping.

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