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Das blaue Wunder des HC Strache: Staatsanwaltschaft bestätigt Ermittlungen wegen Untreue

Auch knapp ein halbes Jahr nach der Ibiza-Affäre kann die FPÖ nicht wirklich durchatmen. Jüngste Enthüllungen rund um Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache schaden nicht nur seinem Ruf, sondern auch der FPÖ. Es werden Stimmen laut, er solle aus der Partei austreten.
Das blaue Wunder des HC Strache: Staatsanwaltschaft bestätigt Ermittlungen wegen UntreueQuelle: AFP

Wenige Tage vor der Nationalratswahl in Österreich nahm die Wiener Staatsanwaltschaft gegen den ehemaligen FPÖ-Chef Heinz Christian Strache Ermittlungen auf – wegen des Verdachts der Untreue. Es gehe darum, dass Strache, seine frühere Büroleiterin und sein ehemaliger Leibwächter bei der Partei unzulässige Rechnungen eingereicht und dadurch das Parteivermögen geschädigt haben sollen. Behördensprecher Thomas Vecsey sagte:

Es sind Rechnungen und Scheinbelege eingereicht worden, die die Partei dazu bringen sollten, auch private Ausgaben zu bezahlen.

Die Schadenssumme übersteige die Grenze von 5.000 Euro, weshalb der Strafrahmen bei bis zu drei Jahren Haft liege, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Der Ex-Personenschützer von Heinz-Christian Strache ist mittlerweile von der Partei ausgeschlossen worden.

Strache selbst streitet alle Vorwürfe ab: "Dies sind alles schäbige und konstruierte Lügen eines kriminellen Netzwerkes, welches jahrelang aktiv gegen meine Person tätig war", schrieb er auf Facebook.

Es scheint aber, dass Strache auf wenig Rückenwind aus der eigenen Partei hoffen kann. Die FPÖ Wien hat angekündigt, alle Rechnungen seit dem Jahr 2013 genau zu überprüfen. Landesparteiobmann der FPÖ-Wien Dominik Nepp kündigte an, dass sämtliche über die FPÖ-Landesgruppe Wien eingereichten und abgerechneten Spesenbelege Straches ab dem Jahr 2012 bis zum heutigen Zeitpunkt vollumfänglich den ermittelnden Behörden übergeben werden. Parteichef Norbert Hofer hatte angesichts der Spekulationen um ein Spesenkonto von Strache erklärt, dass die FPÖ alle Vorwürfe bis ins kleinste Detail untersuchen werde.

Laut Medienberichten soll die FPÖ außerdem den an Strache überwiesenen Mietzuschuss zurückverlangen. Dieser wurde dem Ex-Vizekanzler auch nach seinem Rücktritt überwiesen, da er in seinem Haus Delegationen empfangen hat. Insgesamt belaufe sich die Summe auf 11.500 Euro, wie der ORF berichtet. Strache wohnt in dem Haus in Klosterneuburg mit seiner Frau Philippa und Sohn Hendrik.

Nach der Spesen-Affäre werden – darunter auch in der FPÖ – Stimmen laut, Strache solle sich aus der Partei zurückzuziehen. So sagte der freiheitliche Vordenker und ehemaliger EU-Abgeordnete Andreas Mölzer gegenüber der Zeitung Österreich:

Um die Einheit der freiheitlichen Familie sicherzustellen, sollte Strache jetzt von sich die FPÖ-Mitgliedschaft ruhend stellen, bis alle juristischen Vorwürfe und parteiinternen Dinge geklärt sind.

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