Europa

Belgrad: Kita in ehemaligem Konzentrationslager eröffnet

Die "Alte Messe" im serbischen Belgrad war während des Zweiten Weltkrieges ein Nazi-Konzentrationslager. Hier wurden Juden, darunter zahlreiche Kinder, auf eigens umgebaute LKWs gepfercht und darin vergast. Jetzt wurde auf dem Gelände ein Kindergarten eröffnet.
Belgrad: Kita in ehemaligem Konzentrationslager eröffnetQuelle: Reuters

Das Konzentrationslager "Alte Messe" (Staro sajmište) im serbischen Belgrad wurde von Oktober 1941 bis Juli 1944 als Anhaltelager Semlin oder kurz Judenlager bezeichnet. Vor dem zweiten Weltkrieg war das Gebäude eine Messe. Was heute zu Serbien zählt, gehörte zur Zeit der Hitler-Diktatur in Deutschland administrativ zum Unabhängigen Staat Kroatien. Ingesamt mindestens 40.000 Menschen wurden hier von den Nazi-Schergen interniert, nach anderen Quellen sollen es bis zu 90.000 gewesen sein, von denen mehr als 40.000 ermordet wurden. Täglich starben auch fünf bis sechs Menschen einfach an Unterernährung, in den Wintermonaten durch Kälte oder an Krankheiten. Eine Statue erinnert heute an all diese Opfer. 

Verwaltet wurde auch dieses KZ von der deutschen Gestapo, die Wachen waren SS-Angehörige. Juden aus Belgrad mussten sich bei der Polizei melden, ihre Wohnungs- und Hausschlüssel wurden ihnen abgenommen, wenn sie dann in das Lager gebracht wurden. Später kamen die Juden aus anderen Orten wie Sabac, Niš, Kragujevac an die Reihe. Die Menschen stiegen in eigens zum Vergasen umgebaute Lastwagenmit der Marke Saurer, die mit einer Länge von 5,8 Metern und einer Höhe von 1,7 Metern 80 bis 100 Häftlinge fassen konnten, in dem Irrglauben, sie würden in ein anderes Lager transportiert. Ihre Leichen wurden dann südöstlich der Stadt auf einem Schießplatz bei Avala vergraben. 

Nun wurde dieses geschichtsträchtige Gelände buchstäblich zu neuem Leben erweckt. Der neu eröffnete Kindergarten wird sogleich beworben als "Ort, wo sich ihre Kinder sicher und geliebt fühlen werden". Denn das Gebäude liegt verkehrsgünstig und ist fünf Minuten vom Stadtzentrum Belgrads entfernt.

Erste Kritik kam vom Belgrader Historiker Dejan Ristić. Dieser schrieb auf Facebook:

Ich verstehe nicht, was mit uns passiert, und weiß nicht, ob das überhaupt jemand verstehen kann. Ein Gebäude des nationalsozialistischen Konzentrationslagers "Alte Messe" ist in einen Kindergarten umgebaut worden. Man stelle sich einen Kindergarten in Auschwitz, Dachau oder Mauthausen vor. Ihr könnt es nicht? Ich auch nicht (…) natürlich nicht (…) weil das nicht möglich ist (…) außer bei uns. 

An den Wänden sind nun Bilder von Disneyfiguren zu sehen. Auf seine Vergangenheit als Konzentrationslager der Nazis weist nichts hin. Der Präsident der Vereinigung jüdischer Gemeinschaften Serbiens Robert Sabadoš äußert sich ähnlich:

Der Kindergarten ist ungeeignet, wenn man bedenkt, was dort passiert ist. 

Auch einen Nachtklub hat es hier bereits gegeben. Der Besitzer, der das Gebäude 1998 erworben hatte, weist heute jede Kritik von sich. Er habe dieses Areal vor dem Zerfall gerettet. Und bei dem Erwerb habe er nichts über dessen Historie gewusst. 

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